Wenn Ostern ist, dann ist auch Stau am Gotthard. Das ist eine Binsenwahrheit, seit die Schweiz mobil ist und Feiertage gerne im Süden verbringt.
Mit einem brisanten Plan wollen nun aber 60 Nationalräte die kilometerlange Schlange vor den Tunnelportalen an Ostern verkürzen: Der Pass soll im Winter offenbleiben und nicht erst im Mai öffnen. Federführend hinter der Aktion steckt der Aargauer Nationalrat - und Transportunternehmer - Benjamin Giezendanner (42). Dies berichtet die Sonntagszeitung.
«Alpeninitiative» ist strikte dagegen
300 Millionen Franken würde es laut Berechnungen kosten, damit die Passstrasse das ganze Jahr über befahren werden kann. Lawinenverbauungen und Überdachungen müssten errichtet werden.
Widerstand gibt es von Pro Alps, die Organisation war als Alpeninitiative bekanntgeworden. Sie erreichte mit einem Sieg vor dem Volk, dass die Verkehrskapazität durch die Alpen nicht erhöht werden darf. Deshalb wird trotz Tunnelausbau auf vier Spuren am Gotthard auch künftig jeweils nur eine Fahrbahn pro Richtung offen sein.
Der Streitpunkt: Pro Alps hält die Öffnung der Passstrasse im Winter für eine Kapazitätserweiterung. Giezendanner wiederum sieht dies nicht so. Es würde keine neue Strasse gebaut, argumentiert er. Pro Alps sieht die Lösung eher in einer Tunnelgebühr oder durch ein Management, bei dem sich Autofahrerinnen und Autofahrer für einen Zeitslot anmelden müssen.