Kampagne fürs CO2-Gesetz
Die SP will die Schweiz in ein Blumenmeer verwandeln

Mit Blüemli gegen Klimaungerechtigkeit! So will die SP für das CO2-Gesetz weibeln. Klatschmohn und Margareten sollen an die Abstimmung erinnern – und die Dringlichkeit des Themas betonen.
Publiziert: 13.03.2021 um 13:39 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2021 um 17:07 Uhr
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Auch Cedric Wermuth, Co-Präsident der SP, engagiert sich fürs CO2 Gesetz.
Foto: zVg
Noa Dibbasey

Sie hingen an Balkongeländern, Gartenzäunen und Hauswänden: die orangen Fahnen für die Konzernverantwortungs-Initiative. Die landesweite Kampagne überzeugte das Stimmvolk – die Initiative scheiterte nur am Ständemehr.

Auf ähnliche Weise will die SP nun für die Annahme des CO2-Gesetzes weibeln. Allerdings wollen sie ihre Botschaft durch die Blume verbreiten. Die Sozialdemokraten verteilen derzeit Samentütchen, aus denen in Gärten in der ganzen Schweiz Blümchen spriessen sollen, die an die Abstimmung erinnern.

Zeit, bis zur Abstimmung zu spriessen

Mit «Plakaten» aus Klatschmohn, Margeriten und weiteren blumigen «Vergissmeinnicht» in rot-weiss beginnt die Partei schon relativ früh mit der Kampagne fürs CO2-Gesetz, das im Juni zur Abstimmung steht.

Das hat natürlich seine Gründe: Einerseits brauchen die Samen Zeit, um zu wachsen – ausserdem sollen die farbenfrohen Blumen ja schon vor dem Abstimmungssonntag blühen.

Erste Samen für die Zukunft des Klimas

Zum anderen mache der frühe Kampagnenbeginn deutlich, wie wichtig die Vorlage sei, erklärt SP-Nationalrätin Gabriela Suter (48). «Denn wird das Gesetz abgelehnt, verlieren wir entscheidende Jahre im Kampf gegen die Klimakrise – das können wir uns nicht leisten», so die Aargauerin.

Mit dem Gesetz soll die Schweiz bis 2050 eine ausgeglichene Klimabilanz erreichen – und bis 2030 bereits 50 Prozent weniger Treibhausgase produzieren als 1990. Ambitionierte Zielen. Und doch ist für die SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer (33) ist klar: «Dem CO2-Gesetz werden zwingend weitere Schritte folgen müssen.» Im Juni gelte es jedoch die ersten Samen für eine klimagerechte Zukunft auszusäen.

Autos gegen Blumen – wer gewinnt?

Schliesslich wandeln Blumen und andere Pflanzen bekanntlich CO2 in Sauerstoff um. Ob die SP-Blumen auch für einen Wandel des Klimas sorgen können? Zwar sprechen sich grosse Wirtschaftsverbände wie die Economiesuisse, etliche Grosskonzerne und alle Parteien ausser der SVP für das CO2-Gesetz aus. Doch die Gegner der Vorlage, bestehend aus Öl- und Autobranche warnen, dass der Schweiz bei einer Annahme viel höhere Treibstoffpreise blühen. Das könnte so manch ein Autoliebhaber zu einem Nein an der Urne bewegen.


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