Die Corona-Krawalle von St. Gallen machen auch den Jungparteien Sorgen. Jetzt wenden sich die Spitzen von Junger Mitte, Jungen Grünliberalen, Junger EVP, Jungen Grünen und Juso in einem gemeinsamen Schreiben an den Bundesrat. «Wir Jungparteien verurteilen diese gewaltsamen Ausschreitungen», machen sie im offenen Brief klar.
In den Medienberichten würden jedoch die Stimmen all jener Jugendlichen untergehen, die sich seit über einem Jahr an die Regeln halten würden. «Unsere Generation braucht dringend wieder Perspektiven. Vor allem aber muss sie politisch gehört werden!» Deshalb bitten die fünf Jungparteien den Bundesrat um einen Austausch.
Denn immer mehr Jugendliche fühlten sich nicht mehr verstanden. «Die steigende Zahl an Jugendlichen, die schwere psychische Probleme haben, bereiten uns grosse Sorgen», heisst es im Brief. Die Konsequenzen der Corona-Krise müssten auch für die Jungen sozialverträglich gestalten werden.
Jungparteien wehren sich gegen Benachteiligung
Die unterzeichnenden Jungparteien haben auch verschiedene Forderungen:
- Die Anliegen der Jungen sollen in einem Beirat mit Vertretung aller Jungparteien und Jugendverbände in die zukünftigen Entscheide des Krisenmanagements einfliessen.
- Die Jugendlichen dürften aufgrund der Impfstrategie in Zukunft bei jeglichen mit der Impfung zusammenhängenden Lockerungsmassnahmen nicht benachteiligt oder diskriminiert werden.
- Der Präsenzunterricht an Ausbildungsstätten soll mit rigoroser Teststrategie und den entsprechenden Schutzkonzepten umgehend wieder ermöglicht werden.
- Unter Einsatz von Testing und Tracing sollen neue Lockerungen – allenfalls nur für Jugendliche – erwägt werden, sobald diese wissenschaftlich und epidemiologisch vertretbar seien.
- Für Jugendliche mit psychischen Problemen soll ein ausreichendes Unterstützungsangebot bereit gestellt werden.
- Jungen Menschen sollen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt und der Stellensuche in angemessener Weise unterstützt werden.
Krise gemeinsam meistern
«Wir möchten diese Krise gemeinsam meistern», schreiben Sarah Bünter (Junge Mitte), Tobias Vögeli (Junge GLP), Dominic Täubert (Junge EVP), Julia Küng (Junge Grüne) und Nicola Siegrist (Juso).
Ihren Brief schliessen sie mit einem Appell an den Bundesrat: «Geben Sie der jungen Generation die Möglichkeit, ihre Anliegen an Sie zu bringen. Lassen Sie die Zukunft unseres Landes bitte nicht im Stich.»
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