«Wir müssen unsere Finanzen fokussieren», sagte Peter Merz (56), Divisionär und Kommandant der Schweizer Luftwaffe, im Beitrag von SRF. Die Armee fokussiere das Geld aufgrund der aktuellen Finanzsituation konsequent auf neue Systeme.
Für die Kunstflugstaffel Patrouille Suisse würde dies das Ende in ihrer heutigen Form bedeuten. «Die Patrouille Suisse kann nicht mehr auf einem Jetflugzeug fliegen, wenn der Tiger nicht mehr ist», sagte Merz.
Und Flugshows?
Wie künftige Flugshows aussehen würden, sei noch nicht klar. Viola Amherd, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), führe entsprechende Diskussionen mit den Sicherheitskommissionen, sagte der Kommandant.
Allerdings liegt der Entscheid, ob die F5-Tiger am Boden bleiben, beim Parlament. Und da ist der Widerstand nach wie vor gross. «Für mich gibt es bei der Patrouille Suisse nach wie vor keinen Verhandlungsspielraum», stellte SVP-Ständerat Werner Salzmann (61, BE) erst vor einem Monat gegenüber Blick klar. «Sie ist das Aushängeschild der Armee, jeder öffentliche Auftritt ist Werbung.»
Damals hatte Armeechef Thomas Süssli unumwunden gesagt, dass er die F-5 Tiger lieber heute als morgen loswerden würde. Das Waffensystem ist veraltet und bringt der Armee in Sachen Verteidigungsfähigkeit nichts.
Amherd scheiterte schon einmal
Es ist nicht das erste Mal, dass das Aus der Patrouille Suisse beschworen wird. Schon mit der Armeebotschaft 2022 wollte Amherd die F-5-Flotte definitiv vom Himmel holen. Es wurde nichts daraus.
Auch, weil die Alternativvorschläge nicht gut ankamen. So wird jetzt ein Ersatz der Tiger durch Propellermaschinen diskutiert. Auch das nicht zum ersten Mal. Schliesslich hat die Luftwaffe schon heute mit der PC-7 eine solche Kunstflugstaffel. Die ist allerdings deutlich gemächlicher unterwegs.
«Daher gehen wir mit der Patrouille Suisse eher an die grossen Flugshows. Die langsameren und leiseren PC-7 kommen oft an kleineren Anlässen zum Einsatz», hatte Luftwaffenchef Merz gegenüber Blick erklärt. «Die Lösung mit Propellermaschinen überzeugt mich nicht», sagt denn auch SVP-Sicherheitspolitiker Salzmann. «Das ist von der Dynamik her einfach nicht dasselbe.» Für den erneut bedrohten Tiger-Kampfjet zeichnet sich daher noch viele Flugstunden ab.
(sf/SDA)