Auf einen Blick
- Cedric Schild öffnet Armee-Transporter mit Einheitsschlüssel
- Armee bestätigt, dass ein Schlüssel alle Duro-Fahrzeuge öffnen kann
- Modernisierung der Duro-Fahrzeuge kostet 558 Millionen Franken
Cedric Schild (32) – aka Supercedi – hat es wieder getan. Am Donnerstagabend präsentierte er sein Bühnenprogramm. Darin erzählt er in seiner neuesten Nummer davon, wie er dem Schweizer Militär auf der Nase herumtanzte.
Dafür hat sich Schild einen Schlüssel eines Duro-Mannschaftstransporters der Armee besorgt. Schild fand nämlich heraus, dass man mit einem Duro-Schlüssel sämtliche 2200 Duro-Fahrzeuge der Schweizer Armee öffnen kann.
Dass das wirklich funktioniert, hat Cedi vor wenigen Wochen am Besuchstag der Armee in Frauenfeld selbst getestet.
Wo hatte er den Schlüssel her?
Unbeobachtet schlich er sich mit seinem mitgebrachten Schlüssel auf dem Militärgelände zu einem der Transporter, öffnete ihn und setzte sich ins Fahrzeug. Danach startete Schild den Transporter. «Ich wusste nicht, ob es funktionieren wird, dementsprechend war die Anspannung hoch», erzählt Schild gegenüber Blick.
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Mit dem Lastwagen losfahren, getraute sich der Frechdachs dann doch nicht. Er habe schliesslich keinen Lastwagen-Führerschein, so Schild. Er stieg daher wieder aus und verschloss den Duro sachgemäss. Woher er den Schlüssel hatte, will er nicht verraten, nur soviel: «Wo sich Rekruten im Ausgang bewegen, da findet man den ein oder anderen solchen Schlüssel.»
Armee bestätigt Einheitsschlüssel
Die Armee hat von seinem Streich offenbar nichts gemerkt. Blick hat die Zuständigen mit den Einheitsschlüsseln konfrontiert. Dort bestätigt man dies für die Duro-Mannschaftswagen und auch für die G-Klasse der Armee. «Der Vorteil liegt darin, dass bei Defekten, bei Verschleiss oder Verlusten von Schlüsseln, nicht einzelne Schlüssel oder gar die Schliessanlagen der Fahrzeuge ausgetauscht werden müssen», sagt Armeesprecher Mathias Volken auf Anfrage.
Die Armee hat jedoch keine Kenntnisse von entwendeten Fahrzeugen. «Befinden sich die Fahrzeuge bei der Truppe, müssen diese – wie das Material oder die Anlagen und Einrichtungen auch – überwacht werden», so Volken. Dies hat offenbar im Frauenfeld nicht geklappt, als Schild sich ins Fahrzeug schlich.
Schild, der Polizeihelfer
Die Duro-Mannschaftswagen haben bereits in der Vergangenheit viel zu reden gegeben. Das Bundesparlament entschied sich 2015, die Fahrzeuge zu modernisieren, anstatt sie auszumustern. Damit sie bis mindestens 2040 genutzt werden können, wurde tief ins Portemonnaie gegriffen. Total 558 Millionen Franken oder netto knapp 200'000 Franken pro Lastwagen kostete die Aufrüstung. Die Anschaffung der Fahrzeuge kostete nur 140'000 Franken pro Stück.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Schild dem Thema Militär annimmt. Seine Videos werden im Netz millionenfach abgerufen, darunter eines, in dem er sich am Telefon als fiktiver Major Schild ausgab – und so an geheime Unterlagen der Armee kam.
Seinen bisher grössten Coup landeten Schild und das «Izzy»-Team aber diesen Februar mit einer Doku, in der sie Jagd auf Enkeltrickbetrüger machten. Am Telefon gab er sich als ältere Person aus – und lockte so die Betrüger an einen verabredeten Ort, wo dann die Handschellen der Polizei zuschnappten.