Am Donnerstag vermeldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 588 Neuinfektionen mit dem Coronavirus, am Donnerstag deren 491. Das sind vergleichsweise tiefe Zahlen und gute Nachrichten. Die noch bessere Nachricht: Weder am Mittwoch noch am Donnerstag registrierte das BAG einen Todesfall. Der einzige, der in diesen zwei Tagen in der Statistik erscheint, ist eine Nachmeldung vom April.
Heute Freitag ist die Verschnaufpause aber schon wieder vorbei: Zum Ende der Woche sind wieder drei Todesfälle in Zusammenhang mit Corona vermeldet. Dazu kommen 16 Personen, die im Spital behandelt werden müssen.
Es ist aber zu hoffen, dass die Tage ohne Todesfälle künftig öfter eintreffen. Denn die Impfkampagne schreitet voran, laut BAG sind die Auswirkungen bei den Risikopersonen schon seit einigen Wochen spürbar. Tendenziell merke man die Auswirkungen nun auch bei den anderen Kategorien. Da gerade Risikopersonen am häufigsten am Virus sterben, ist der Effekt der Impfung hier am deutlichsten.
Risiko bleibt
Das BAG blickt optimistisch in die Zukunft. «Je höher der Anteil der Geimpften ist, die zusätzlich zu denjenigen kommen, die sich mit dem Virus angesteckt haben, desto weniger wird das Virus zirkulieren.» Zusammen mit den anderen Massnahmen lasse das positiv auf die kommenden Wochen blicken.
Vorbei ist die Pandemie deswegen aber noch nicht, und das BAG warnt denn auch davor, nachlässig zu werden. Denn solange es noch nicht viele geschützte Menschen gebe, könne die Zahl der Infektionen wieder steigen. Um so wichtiger sei es, dass sich nun so viele Menschen wie möglich so schnell wie möglich impfen lassen.
Intensivbetten in Zürich knapp
Auch an der «Front», also in den Spitälern selbst, hat sich die Lage entspannt. «Der Rückgang ist auch im Inselspital deutlich spürbar», heisst es aus Bern. Allerdings: Im Mai sei die Auslastung der Intensivbetten im Schnitt bei 90 Prozent gelegen – was «sehr hoch» sei, wie der Sprecher des Spitals sagt. In den letzten zwei Wochen habe die Zahl der Covid-Patienten aber deutlich abgenommen.
Nicht ganz so entspannt sieht es am Zürcher Unispital aus. «Es liegen derzeit sehr viele Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen, nicht nur Covid-Patienten», sagt Intensivmediziner Peter Steiger zu Blick. Dadurch seien die Intensivbetten knapp. Das Unispital behandelt zur Zeit 13 Menschen in Intensivpflege wegen Corona – was immer noch eine ganze Station füllt. Die Situation sei aber stabil, so Steiger.
Jeder siebte Patient hat Corona
Im Kanton Zürich sind in absoluten Zahlen auch am meisten Corona-Patienten in Intensivpflege, nämlich deren 37. Damit ist der Kanton mit über 19 Prozent über dem Schweizer Schnitt von aktuell um die 14 Prozent. Etwas mehr als jede siebte Person braucht damit wegen Corona Intensivpflege.
Das sind zwar sehr viel mehr als im vergangenen Sommer, aber Extremwerte wie zu Beginn der ersten Welle im Herbst, als mit 47 Prozent fast die Hälfte der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt war, haben wir hinter uns. (gbl)