Impfstoff auch für unter 16-Jährige
Auch in der Schweiz sind die Kinder bald dran

Noch ist der Corona-Impfstoff in der Schweiz nur für über 16-Jährige zugelassen. Das soll sich kommenden Monat ändern.
Publiziert: 16.05.2021 um 12:28 Uhr
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In der Schweiz dürfen sich bis jetzt nur über 16-Jährige impfen lassen.
Foto: keystone-sda.ch

Nach Kanada ist vergangene Woche die USA gleichgezogen. Auch 12- bis 15-Jährige können fortan gegen Covid-19 geimpft werden. Die US-Behörden haben die Zulassung des Impfstoffs von Pfizer/Biontech auf diese Altersgruppe ausgeweitet.

In der Schweiz soll es ebenfalls bald so weit sein. Die Zulassung sei für Ende Juni geplant, schreibt die «NZZ am Sonntag» mit Verweis auf eine «sehr gut informierte Person». Die Zulassungsbehörde Swissmedic bestätigt das nicht, sagt aber, dass die Entwicklungen im Ausland «den Prozess beschleunigen» könnten. Pfizer hat ein entsprechendes Zulassungsgesuch Anfang Mai eingereicht.

Christoph Berger (59), Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif) hofft, «dass wir nach den Sommerferien mit dem Impfen der 12- bis 15-Jährigen beginnen können». Kinder unter 12 Jahren sollen ab nächstem Jahr geimpft werden können.

WHO kritisiert Impfung von Jugendlichen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Ausweitung der Impfung auf Kinder zum jetzigen Zeitpunkt kritisiert. Die Dosen sollten besser Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus (56) am Freitag an einer Konferenz.

Derzeit stünden nur 0,3 Prozent der global vorhandenen Impfdosen Ländern mit niedrigem Einkommen zur Verfügung. In vielen Staaten sei noch nicht einmal das Gesundheitspersonal geimpft.

Kinder stark betroffen

Die Schweiz will trotzdem möglichst rasch auch Kinder impfen. Das sagte Anne Lévy (49), Chefin des Bundesamts für Gesundheit (BAG), Ende April in einem Interview. Genügend Dosen dafür seien eingeplant.

Sie sagte damals, das Ziel sei, 12- bis 15-Jährige ab Juli zu impfen und unter 12-Jährige ab Ende Jahr.

Mitte-Nationalrätin Ruth Humbel (63), Präsidentin der Gesundheitskommission des Nationalrats, findet es richtig, Kinder und Jugendliche zu impfen, sobald dies möglich ist. Es sei logisch, dass ein Staat zuerst die eigene Bevölkerung schütze. Es gehe zudem um eine Frage der Gerechtigkeit den Kindern und Jugendlichen gegenüber, sagt sie. Schliesslich müssten auch sie sich an die Corona-Massnahmen halten.

Impfkommissions-Präsident Berger gibt zudem zu bedenken, dass die Kinder und Jugendlichen von diesen Einschränkungen enorm betroffen seien. So seien Kinder- und Jugendpsychiater derzeit völlig überlastet. (lha)

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