Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat Verständnis geäussert für den Unmut der Bauern. In der Sendung «Forum» des Westschweizer Fernsehens RTS vom Donnerstagabend erklärte der Bundesrat, dass seit Anfang der 1990er Jahre eine starke Zunahme an administrativen Aufgaben für die Bauern festzustellen sei.
Zudem sei der Kostendruck in Europa und auch in der Schweiz für die Bauern gestiegen, sagte der gelernte Weinbauer Parmelin. Die Bauernproteste seien daher nicht überraschend. Die administrative Belastung der Bauern müsse verringert werden.
Weniger Regeln
Im Parlament hat der Nationalrat im vergangenen Dezember eine Motion angenommen, die eine Reduktion der administrativen Belastung in der Landwirtschaft fordert. Regeln und Verordnungen zu den Direktzahlungen sollen vereinfacht werden.
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In seiner schriftlichen Antwort erklärte sich der Bundesrat mit dem Ziel einverstanden. Der Ständerat muss noch darüber befinden.
Hausaufgaben gemacht
Nach Ansicht von Parmelin müssen auch die Preise für landwirtschaftliche Produkte angehoben werden. «Wenn Sie für einen Liter Milch einen Rappen mehr bezahlen, fliessen 34 Millionen Franken mehr in die Taschen der Bauern», rechnete der Bundesrat.
Die Bauern hätten ihre Hausaufgaben gemacht. Sie hätten Innovationen gemacht und rationalisiert. Statt ständig Druck auf die Bauern auszuüben oder steigende Preise vollständig an die Konsumenten weiterzugeben, müsse sich beim Nahrungsmittelhandel etwas ändern. Transparenz bei den Gewinnspannen könnte da ein Weg sein, so Parmelin. (SDA)