Seine Familie
Seit 20 Jahren sind Caroline und Guy Parmelin verheiratet. Gemeinsame Kinder hat das Paar keine. «Das sind die Umstände des Lebens», sagte er vergangene Woche im Gespräch. Seine Frau Caroline begleitet ihn gestern den ganzen Tag. Zusammen mit ihrer Mutter Maria Merotto und seiner Schwester Valerie Cottet. Parmelins Bruder Christophe feiert derweil mit den Eltern Jeannine und Richard gemeinsam in der Heimat – auf dem Hof in Bursins VD. Stellvertretend für die Freude der Parmelins steht Mutter Jeannine. Mit Tränen in den Augen meint sie nach der Wahl: «Unser Bub ist Bundesrat!»
Seine Freunde
«Er ist mein Sitznachbar und mein bester Freund», freut sich SVP-Nationalrat Jean-François Rime (FR) über Parmelins Wahl. Beide wurden 2003 in den Nationalrat gewählt. Dieses Jahr tourten sie – zusammen mit ihren Ehefrauen – durch Indien. «Wir telefonieren sehr oft miteinander», sagt Rime. Auch SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz (GE) gehört zu Parmelins Entourage. Als «Gotte» managte sie seinen Bundesratswahlkampf. Nach der Wahl herzt sie ihn mit einer dicken Umarmung. «Ich bin sehr glücklich – für ihn, für die SVP und die Schweiz», sagt Amaudruz.
Sein Netzwerk
Als Landwirt lobbyierte er im Parlament für die Anliegen seiner Berufskollegen. Er amtet als Vizepräsident der Fenaco und ist Stiftungsrat von Gen-Suisse, der Stiftung für eine verantwortungsvolle Gentechnik. Parmelin machte sich als Nationalrat aber vor allem einen Namen als Pharma-Lobbyist. Er ist Mitglied der «IG Biomedizinische Forschung und Innovation» und hat einen seiner beiden Bundeshausbadges an Interpharma-Geschäftsführer Thomas Cueni verliehen.
Sein Hof
Zusammen mit seinem Bruder Christophe führte Guy Parmelin den von den Eltern übernommenen Landwirtschaftsbetrieb in Bursins. Der Hof liegt etwas oberhalb des Genfersees zwischen Autobahnraststätte und Bahngleise. In den letzten Jahren hat vor allem der Bruder auf dem Hof gearbeitet und auch 90 Prozent des bäuerlichen Einkommens erhalten. Die Parmelins produzieren auf ihren 31 Hektaren Ackerland unter anderem Weizen, Raps, Gerste und Kartoffeln. Hinzu kommen fünf Hektaren Chasselas-Weinreben. Vom Bund erhielten die beiden Brüder dafür im letzten Jahr 66'992 Franken an Direktzahlungen.
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Seine Hobbys
Alle paar Jahre machen Caroline und Guy Parmelin eine grössere Reise. Jede wird auf einer grossen Weltkarte genau verzeichnet. Der letzte längere Trip führte die Parmelins nach Indien – am Schluss sogar ins Hippy-Paradies Goa. Neben dem Reisen zählt das Lesen zu Parmelins grossen Leidenschaften. Er interessiert sich insbesondere für ägyptische, griechische und römische Geschichte, aber auch für Comics wie Asterix oder Lucky Luke. Daneben hört Parmelin gerne klassische Musik. Allzu viel Zeit für seine Hobbys wird dem künftigen Minister wohl aber nicht mehr bleiben.