Gerhard Andrey, trotz geringen Chancen kandidieren Sie als Grüner für den Bundesrat: Warum tun Sie sich das an?
Gerhard Andrey: Etwas unmöglich zu nennen, ist oft eine Ausrede dafür, es nicht zu wagen. Das hat mich noch selten überzeugt. Rechnerisch und politisch ist der Anspruch der Grünen klar gegeben. Und es handelt sich um eine Gesamterneuerungswahl. Das heisst, auch die amtierenden Regierungsmitglieder sind Kandidierende und müssen sich zur Wahl stellen.
Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Coiffeur-Jass. Der Name kommt übrigens aus dem Französischen von «quoi faire?».
Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Leider ganz viele. Ich hatte in meiner Jugend ein sehr starkes Rückenleiden und musste deshalb sehr oft zu Ärztinnen und Therapeuten. Glücklicherweise hat sich das seit einigen Jahren beruhigt.
Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.
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Was wären Sie als Kind gern geworden?
Schon als Primarschüler wollte ich Schreiner werden. Ich habe dann auch eine Schreinerlehre gemacht.
Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Nahrungsmittel und Auswärtsessen. Als Familie ist uns lokale, saisonale und ökologische Ernährung sehr wichtig. Biologisch und handwerklich statt industriell hergestellte Nahrungsmittel haben einen etwas höheren Preis. Dafür erhalten wir die Gewissheit, dass die Natur nicht zu Schaden kommt und Bauernfamilien aus der Region anständige Einkommen erzielen. Das ist viel wert! Auch wenn das zulasten des Ferienbudgets geht.
Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Die Geburt meiner beiden Kinder.
Haben Sie einen Spitznamen?
Geru.
Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Neulich habe ich zum ersten Mal geträumt, ich hätte eine Glatze (lacht).
Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Für eine Teenagerin, die Christina hiess – und heute meine Frau ist.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Dass ich mich an fast jede Filmszene erinnern, mir aber Gesichter und Namen sehr schlecht merken kann.
Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Noch nie habe ich so viele Komplimente erhalten wie nach der Ankündigung der Bundesratskandidatur – das war Balsam für die Seele und ist ein toller Motivationsschub!
Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Dass ich permanent arbeite. Dabei brauche ich ziemlich viel Schlaf und Erholung. Deshalb versuche ich, andere für meine Sache zu motivieren, dann gehts meist wie von alleine.
Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Dass es am Familientisch noch andere Themen als Politik geben sollte – meine Kinder fordern mich da gerade sehr heraus.
Wären Sie lieber sympathischer oder intelligenter?
Auch wenn ich etwa in der einen oder anderen Situation gern aufmerksamer und weniger trampelig gewesen wäre, bin ich mit meiner Grundausstattung ganz zufrieden.
Wie möchten Sie sterben?
Im Reinen mit mir und der Welt. Diesen Zustand strebe ich jeden Tag an.
Haben Sie einen Tick?
Wenn ich koche, muss die Küche laufend blitzblank und aufgeräumt sein.
Als Sie 16 Jahre alt waren, wie sah da Ihr Zimmer aus?
Ich habe das Zimmer mit meinem älteren Bruder geteilt. Es war eher karg. Ich war aber sowieso viel lieber draussen.
Ihr absolutes Lieblingsessen?
Spaghetti bolognese.
Welche drei Gegenstände kommen mit auf eine einsame Insel?
Ein solarbetriebener, mit Büchern voll beladener E-Reader, eine Bialetti-Kaffeekanne mit Reservebohnen und ein Schweizer Sackmesser.
Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Greyerzer Käse.
Was mögen Sie gar nicht?
Wenns ums Ego und nicht um die Sache geht.
Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Übungen für den Rücken.
Womit belohnen Sie sich selber?
Mit einer Rennvelotour oder einem Videogame, etwa «Horizon Zero Dawn».
Was soll auf Ihrem Grabstein stehen?
Er war authentisch.