Im ersten Jahr 2020 der Covid-19-Pandemie sind in der Schweiz 4913 Menschen der Infektionskrankheit zum Opfer gefallen. 96,4 Prozent von ihnen litten an mindestens einer Begleitkrankheit, welche aber nicht die Todesursache war.
Das weist das Bundesamt für Statistik (BFS) in seinen am Freitag veröffentlichten Tabellen für die provisorischen Statistik der Todesursachen 2020 aus.
Hauptsächliche, nicht todesursächliche Begleiterkrankung bei den Coronavirus-Todesfällen war demnach mit 70,4 Prozent eine Herz-Kreislaufkrankheit, allen voran Herzkrankheiten und Lungenentzündungen.
Grossteil verstarb im Winter
11,3 Prozent der Verstorbenen hatten einen bösartigen Tumor. Hinzu kamen Diabetes, Demenz und andere Krankheiten. Dabei können auch mehrere Erkrankungen zugleich auftreten.
Mit 3391 starben am meisten Menschen in der zweiten Welle in den Monaten November und Dezember. In den Lockdown-Monaten März und April 2020 zählte das BFS 1040 Tote aufgrund des Virus. Am meisten Opfer forderte die Covid-19-Pandemie unter den über 65-Jährigen.
Differenz zum BAG
Zu den Opferzahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) besteht bei den Daten des BFS eine Differenz von knapp einem Drittel. Das BAG weist 6907 Todesfälle aus. Die Diskrepanz kommt durch die unterschiedliche Datenbasis zustande.
Das BAG stützt sich auf das Meldesystem aus der medizinischen Praxis und gibt seine Daten unter Zeitdruck bekannt. Die Sterbe-Statistiken des BFS basieren auf Angaben der Zivilstandsämter, denen die Ärztinnen und Ärzte mit dem Todeszertifikat die Haupttodesursache und die Begleitkrankheiten melden.
In einer ersten Meldung hatte die Agentur SDA noch von rund 5000 Toten gesprochen. Dabei aber waren irrtümlich nur die Männer berücksichtigt worden. (SDA)