Kiffen im Auftrag der Wissenschaft. In Zürich findet in den kommenden Jahren der bisher grösste Cannabis-Pilotversuch der Schweiz statt. 5000 Probandinnen und Probanden werden dafür gesucht. Sie können ab Mai bei speziellen Abgabestellen und in Apotheken im Kanton Zürich legal Bio-Cannabis kaufen.
Man erhoffe sich durch die Studie neuen Schub für die Erforschung und Regulierung von Cannabis, teilt der Verein Swiss Cannabis Research mit, der hinter der vom Bundesamt für Gesundheit bewilligten Studie steht. Der Verein führt die Studie gemeinsam mit Forschenden der Uni Zürich und der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH durch.
Der siebte Pilotversuch
Der Pilotversuch ist auf fünf Jahre ausgelegt. Die Forschenden vergleichen die Daten der 5000 Personen, die im Rahmen der Studie legal kiffen dürfen, mit jenen von 2500 regulären Kifferinnen und Kiffern. Der Fokus der Studie liege auf den wirtschaftlichen und sozialen Folgen einer Cannabis-Legalisierung, sagt Paul-Lukas Good, Präsident des Vereins Swiss Cannabis Research. Der Anwalt für Wirtschaftsrecht hat den Verein, der sich über Spenden finanziert, 2021 gegründet. Er plant ähnliche Versuche in weiteren Städten.
Seit 2021 erlaubt der sogenannte «Experimentierartikel» die Durchführung von Pilotversuchen, bei denen Cannabis zu nicht-medizinischen Zwecken abgegeben wird. Derzeit laufen sieben Projekte – unter anderem in Basel, Zürich, Luzern und Biel. Sie sollen eine wissenschaftliche Grundlage liefern für die Diskussion über die Legalisierung von Cannabis. (lha)