Schon nächsten Dienstag fliegt Joe Biden (78) von Brüssel nach Genf. Noch bevor sich der US-Präsident am Mittwoch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (68) zum grossen Gipfel trifft, steht ein Termin mit der Schweizer Regierung auf seiner Agenda.
SVP-Bundespräsident Guy Parmelin (61) und FDP-Aussenminister Ignazio Cassis (60) werden sich bereits am 15. Juni mit Biden austauschen. Die Vorbereitungen laufen.
Parmelin plant Überraschung
Klar ist, bei einem solchen Treffen werden auch Geschenke ausgetauscht. Was also geben Parmelin und Cassis dem Amerikaner als Mitbringsel auf den Weg? Ein feine Flasche Westschweizer oder Tessiner Wein? Schokolade? Ein Sackmesser?
«Das werden Sie sehen, das ist eine Überraschung!», sagt Parmelin am Rande eines Blutspende-Anlasses lachend zu Blick TV. Auch auf Nachhaken hin lässt er sich nichts entlocken. Nur: «Alle wollen das wissen – die Washington Post, die New York Times. Aber wenn ich es erzähle, ist es keine Überraschung mehr. Das will ich nicht sagen.»
Offener spricht Parmelin über seine Blutgruppe: Er hat B+. Leider könne er damit nicht vielen Blut spenden, da diese Blutgruppe nicht weit verbreitet sei. Und er hofft auch nicht, dass Biden in Genf auf eine Blutspende angewiesen sein wird. «Er sieht gesund aus», so Parmelin.
Auch Cassis nahm am Blutspendetag teil. Und was wird er Biden spenden? «Ich hoffe, unsere Gastfreundschaft, unsere Sympathie und eine perfekte Organisation», so der Aussenminister. Ob er ihm eine Flasche Tessiner Wein mitbringe, wisse er nicht. «Ich denke, in Genf werden sie nicht so gerne andere kantonale Weine haben.»
Genf bereitet sich vor
Derweil bereitet sich Genf intensiv auf das Treffen der beiden Grossmächte vor. Zahlreiche Sicherheitskräfte sind in der Stadt unterwegs. Mehrere Fünfsternhotels für die Nacht von Dienstag auf Mittwoch sind ausgebucht. Die Nervosität steigt.
Das Gipfeltreffen findet Mittwoch in der Villa La Grange in Genf statt. Die Stadt Genf fühlt sich durch die Wahl dieses Ortes «sehr geehrt».
Angespannte Beziehung
Es ist das erste Mal seit Amtsbeginn, dass sich US-Präsident Biden mit seinem russischen Amtskollegen Putin trifft. Die Beziehung ist angespannt. Biden gilt als Russland-Kritiker. Er bezeichnete Putin in einem TV-Interview kürzlich als «Killer». Putin seinerseits zieht den Zorn des Westens auf sich, indem er etwa an der Grenze zur Ukraine Truppen aufmarschieren liess und den belarussischen Diktator Alexander Lukaschenko (66) unterstützt.
Viele erhoffen sich vom Treffen eine gewisse Entspannung. Klar ist: So schnell wie die beiden einflussreichen Männer in Genf ankommen, werden sie auch wieder verschwinden. Biden soll gar schon am Mittwochnachmittag oder -abend zurück nach Washington fliegen. (til/cec/rus)