Der Kanton Zug hat so viel Geld, dass sich die Regierung darüber Gedanken machen musste, wie sie es am besten wieder loswird. Vergangene Woche kündigte der Kanton bereits an, er wolle in den Jahren 2026 und 2027 fast die gesamten Kosten für stationäre Spitalbehandlungen der Zugerinnen und Zuger übernehmen. Für die rund 130'000 Einwohnerinnen und Einwohner im Kanton werden die Prämien auf einen Schlag um durchschnittlich 18 Prozent oder rund 700 Franken pro Jahr sinken, wenn der Plan durchgesetzt wird.
Am Montag gab nun Finanzdirektor Heinz Tännler (64) den nächsten Schritt bekannt, wie er die Bevölkerung entlasten will. Ab 2026 sollen Rentnerinnen und Rentner weniger Steuern bezahlen müssen. Verfügen sie über ein Reineinkommen von bis zu 120'000 Franken und ein Vermögen bis zu 400'000 Franken, sollen sie je 6000 Franken in Abzug bringen können. Dies gilt für Ehepaare sowie für getrennte, geschiedene, verwitwete oder ledige Steuerpflichtige, die mit Kindern zusammenleben, für die bereits ein Kinderabzug gewährt wird.
Überschuss soll so abgetragen werden
Für die übrigen Steuerpflichtigen, vor allem Ledige ohne minderjährige Kinder, ist ein Reineinkommen von bis zu 60'000 Franken massgebend.
Auch weitere Massnahmen wurden von Tännlers Finanzdirektion am Montag angekündigt. So will die Zuger Regierung zwischen 2026 und 2029 den Kantonssteuerfuss um vier Prozent senken. Damit fliessen insgesamt 224 Millionen Franken weniger in die Kantonskasse. Zudem sollen auch höhere Steuerabzüge für die Krankenkasse zulässig sein.
Finanziert wird das Ganze aus dem Überschuss von 461,3 Millionen Franken vom vergangenen Jahr. Die zu viel eingenommenen Steuergelder sollen durch die drei Massnahmen an die Bevölkerung zurückgezahlt werden, lässt sich Tännler in der entsprechenden Mittelung zitieren.