Fussball-Hooligans
Basler Politiker kämpfen gegen Fan-Ausschluss

Trotz Gewalt-Vorfällen: Basler Politiker von links bis rechts wehren sich gegen Strafen für FCB-Fans. Ein parteiübergreifender Vorstoss fordert die sofortige Aufhebung des umstrittenen Kaskadenmodells, das nach Ausschreitungen automatisch Sanktionen vorsieht.
Publiziert: 17:54 Uhr
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Am Ostermontag blieb die Muttenzerkurve im Basler Joggeli leer.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus

Darum gehts

  • Basler Politiker fordern Verzicht auf Massnahmen des Kaskadenmodells im Fussball
  • Sperrung der Muttenzerkurve nach Ausschreitungen beim FCZ-FCB-Spiel
  • Vorstoss von Politikern aus fast allen Parteien könnte Mitte Mai behandelt werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lucien FluriCo-Ressortleiter Politik

Wenn es um den FC Basel geht, dann sind sich in Basel plötzlich Politiker von links bis rechts einig. Jedenfalls jetzt, nachdem am Ostermontag die Muttenzerkurve im Joggeli gesperrt blieb.

Dass der Fansektor des FCB nicht geöffnet war, hatte einen einfachen Grund: Beim Spiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel war es am 12. April zu Ausschreitungen gekommen. Die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (45, LDP) ordnete die Massnahme an. So wie es das Kaskadenmodell der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren vorsieht. Die Konferenz hatte das Modell letztes Jahr gegen den Willen der Klubs beschlossen. Dort ist festgelegt, zu welchen Massnahmen es nach gewissen Vorfällen kommt.

Kollektivstrafe oder angemessene Reaktion?

Doch in der Basler Politik regt sich nun Widerstand gegen das Modell. In einem Vorstoss fordern Politiker «den sofortigen Verzicht auf sämtliche Massnahmen des Kaskadenmodells». Die «Basler Zeitung» hatte zuerst berichtet. Auf dem Vorstoss finden sich Unterschriften aus allen Parteien von SVP über FDP, Mitte, GLP, Grüne, SP und Basta. Bereits Mitte Mai könnte der Basler Grosse Rat den Vorstoss behandeln. Die Unterzeichnenden verurteilen zwar die Gewalt, stellen sich aber gegen Kollektivstrafen für alle FCB-Fans.

Anders argumentieren die Justiz- und Polizeidirektoren. Ihre Co-Präsidentin, die Nidwaldner Regierungsrätin Karin Kayser-Frutschi (58), sagte bereits letztes Jahr: «Die Öffentlichkeit und auch friedliche Fussballfans würden nicht verstehen, wenn die Behörden auf massive Ausschreitungen lediglich mit einer Intensivierung des Dialogs reagieren.»

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