«Haben Zweifel, dass die Massnahmen ausreichen werden»
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Urs Karrer von der Taskforce:«Haben Zweifel, dass die Massnahmen ausreichen werden»

Für Taskforce-Vize reichen aktuelle Corona-Massnahmen nicht
«Wir haben wissenschaftlich gesehen berechtigte Zweifel»

Der Vizepräsident der Taskforce, Urs Karrer, bezweifelt, dass die aktuellen Corona-Massnahmen reichen, um die Pandemie zu bekämpfen.
Publiziert: 07.12.2021 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2021 um 16:41 Uhr
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Taskforce-Vize Urs Karrer äusserte «berechtigte Zweifel, dass die Massnahmen ausreichen, um den R-Wert auf die gewünschten 0,8 zu senken».
Foto: Keystone

Seit gestern gelten in der Schweiz eine ausgeweitete Maskenpflicht, eine verstärkte Homeoffice-Empfehlung und in manchen Restaurants und Fitnesscentern die 2G-Regel. Der Vizepräsident der Taksforce, Urs Karrer, bezweifelt allerdings, dass diese Massnahmen reichen werden.

Am Dienstagnachmittag sagte er vor den Medien: «Wir haben wissenschaftlich gesehen berechtigte Zweifel, dass die Massnahmen ausreichen, um den R-Wert auf die gewünschten 0,8 zu senken.» Der R-Wert gibt an, wie viele Personen eine infizierte Person im Schnitt ansteckt.

In Österreich habe dieser Wert nur dank drastischer Massnahmen wie dem Lockdown auf 0,8 gesenkt werden können Man müsse die Massnahmen in der Schweiz daher wohl bald neu beurteilen. Einen grossen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Pandemie habe auch das Verhalten der Bevölkerung. «Das können wir wahnsinnig schlecht voraussagen.»

Zwei Patientengruppen

Karrer, der als Chefarzt am Kantonsspital Winterthur arbeitet, betonte zudem, dass im Moment zwei Patientengruppen im Spital behandelt werden müssten; Ungeimpfte zwischen 40 und 70 Jahren, die trotz Risikofaktoren nicht geimpft seien, und Menschen zwischen 70 und 90 Jahren, die an vielen Begleitkrankheiten litten und die dritte Impfdosis noch nicht bekommen hätten.

«Es liegt auf der Hand, dass wir das mit Impfen und Boostern verhindern können, am besten noch vor Weihnachten», sagte er. Zurzeit befänden sich 263 Menschen auf den Intensivpflegestationen. Ohne Trendumkehr bei den Ansteckungszahlen könnte die Schwelle von 400 Intensivpatienten noch im Dezember überschritten werden.

Triage im Spital

Dann findet laut Karrer implizite Triage statt. Gewohnte Behandlungsstandards könnten nicht mehr gehalten werden. Daten aus dem vergangenen Jahr zeigten, dass in diesem Fall bei Covid-Patienten mit einer erhöhten Sterblichkeit zu rechnen sei. Bereits jetzt gibt es 23 Spitäler in der Schweiz, die über keine freien zertifizierten Intensivbetten mehr verfügen.

«Die Entwicklung kann noch positiv beeinflusst werden», stellte Karrer klar. In Deutschland und Österreich seien die Ansteckungen dank starker Massnahmen zurückgegangen. Welche konkreten Massnahmen angemessen seien, sei allerdings eine Frage für Politik und Behörden. (SDA/til)

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