Ein Meter Durchmesser, ein Mosaik aus Kristall, Quarz und Schieferkiesel aus den Bündner Bergen und ein strahlender Christoph Blocher (79): Das ist das neueste Werk des Bündner Künstlers Claudio Caprez (56). «Riesen Blocher Münze aus Bündner Kies» nennt er das etwa 15 Kilo schwere Werk.
Die «Münze» im Maxi-Format will Caprez nun auf seiner Website versteigern. «Schliesslich brauche ich als Künstler auch einen Zustupf fürs Alter!», sagt er.
Kein Fan von Blocher
Ein Mosaik zu schaffen, hatte er ohnehin bereits vor, so Caprez. Blocher habe sich «als bekanntes Gesicht angeboten». Schliesslich habe die Familie Einfluss in Graubünden. Aus reiner Begeisterung für den SVP-Doyen ist das Werk aber nicht entstanden. «In meiner Jugend war ich gegenüber Christoph Blocher sehr skeptisch, inzwischen kann ich ihn akzeptieren», sagt Caprez.
Die Idee der Münz-Form und der Versteigerung sei ihm gekommen, als bekannt geworden ist, dass Blocher seine – bislang nicht bezogene – Bundesratsrente zurückfordert: Insgesamt 2,7 Millionen Franken. Ganz so substanziell dürfte der Erlös aus der Versteigerung kaum ausfallen. Auf wie viel Geld er hofft, lässt Caprez offen. Letztlich hänge das von Blochers Beliebtheit ab.
«Aber ich habe zwei Monate daran gearbeitet – das sind immerhin 300 bis 400 Arbeitsstunden.» Ob die Käuferin oder der Käufer aus der SVP-Wählerschaft stammt, das ist Caprez «eigentlich egal». Ideen für die Verwendung hat aber: Die Münze lasse sich etwa als Stammtisch gebrauchen. Offen ist noch die Kehrseite der Medaille – sie ist noch in Arbeit.
Blocher-Nachfrage lässt nach
Es ist nicht das erste Mal, dass Caprez sich künstlerisch mit Christoph Blocher beschäftigt. Neben Gipsfiguren der alt Bundesrätinnen Doris Leuthard (57) und Eveline Widmer-Schlumpf (64) verkauft Caprez seit 2004 auch Blocher-Gipsfiguren, die er nach wie vor für 15 Franken pro Stück auf seiner Website anbietet. «Anfangs hatte ich damit reissenden Absatz!» Doch die Einkommensquelle Blocher sei auch nicht mehr das, was sie mal war. «Je älter er wird, desto mehr sinkt die Nachfrage.»