Mit Licht und lauten Schreien schützen Freiwillige Schafe vor hungrigen Wölfen. Organisiert werden die Wachposten vom Verein Oppal. Damit könne eine kontinuierliche Überwachung der Herde gewährleistet werden, hiess es beim Verein.
Im zweiten Sommer seit der Vereinsgründung führte der Verein 400 Einsätze durch. Diese werden meist zu zweit und in der Nacht geleistet, wie Jérémie Moulin vom Verein auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte.
Während dieser Einsätze seien im Wallis und im Waadtland etwa 30 Sichtungen von einem bis vier Wölfen registriert worden, sagte Moulin. Bislang habe es noch keine Verluste von Nutztieren gegeben.
Schreie vertreiben die Wölfe
Mehrere Angriffsversuche seien bei all diesen Einsätzen vereitelt worden, hielt Moulin weiter fest. «In den meisten Fällen reichen grosse Lichtspots oder menschliche Schreie aus, um die Wölfe zu vertreiben.» Der Einsatz eines Nebelhorns sei nur selten erforderlich, erklärte der an der Universität Lausanne ausgebildete Biologe.
Kurz vor dem Ende des zweiten Einsatzjahres – die Saison dauert noch drei Wochen – zog Moulin eine positive Bilanz. Der Verein zum Schutz der Weidegebiete in den Schweizer Alpen plane, die Zahl der Einsatzteams weiter zu erhöhen und die zu überwachenden Gebiete auch in weitere Kantone auszudehnen.
Franzosen haben es erfunden
Das Projekt orientierte sich an einem französischen Programm. Interessierte absolvieren einen Ausbildungstag, an dem Schäfer, Viehzüchter und Wolfsspezialisten referieren. Dabei werden auch die Gefahren thematisiert, die in den Bergen lauern. Der Verein wird privat unterstützt, unter anderem vom WWF. (pbe/SDA)