«Frauen tragen weniger zum Klimawandel bei»
Bundesrätinnen weibeln für CO2-Gesetz

Simonetta Sommaruga, Viola Amherd und Karin Keller-Sutter hoffen bei der Abstimmung zum CO2-Gesetz auf weibliche Unterstützung.
Publiziert: 04.05.2021 um 18:42 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2021 um 19:14 Uhr
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Ein Frauenkomitee bestehend aus Vertreterinnen von SP, Grüne, GLP, Mitte und FDP warb am Dienstag für das neue CO2-Gesetz, das am 13. Juni zur Abstimmung kommt.
Foto: Keystone

Mit Simonetta Sommaruga (60), Viola Amherd (58) und Karin Keller-Sutter (57) warben am Dienstag gleich drei Bundesrätinnen für das neue CO2-Gesetz. «Wir wissen, dass Frauen gerne vorausdenken, wenn es um die Natur, Nachhaltigkeit und künftige Generationen geht», sagte Umweltministerin Simonetta Sommaruga (60).

Gemeinsam mit einem Frauenkomitee hoffen die Bundesrätinnen auf weibliche Unterstützung bei der Abstimmung über das CO2-Gesetz am 13. Juni. Frauen würden weltweit weniger zum Klimawandel beitragen als Männer, erklärten die Vertreterinnen von SP, Grünen, GLP, Mitte und FDP vor den Medien. «Sie benutzen öfter das Velo, gehen sparsamer mit Strom um und essen öfter vegetarisch.» Zudem würden Firmen mit weiblichen CEOs weniger Luft- und Wasserverschmutzung produzieren als Firmen mit männlichen CEOs.

Vielflieger sollen bestraft werden

Mit dem neuen CO2-Gesetz stimmt die Schweiz über die Klimapolitik in den nächsten Jahren ab. Über verschiedene Lenkungsabgaben soll unser Land bis 2030 seinen Treibhausgas-Ausstoss gegenüber 1990 um die Hälfte reduzieren. Das Geld fliesst zum einen in Klimafonds und wird zum anderen an die Bevölkerung rückverteilt.

Die Gegner – hauptsächlich aus den Reihen der SVP – warnen vor mehr Bürokratie und hohen Mehrkosten. Heizöl, Benzin, das Fliegen – alles werde teurer. «Insgesamt muss mit mindestens 1000 Franken Mehrkosten pro vierköpfigen Haushalt gerechnet werden», sagte SVP-Nationalrat Christian Imark (39) im Blick. Besonders hart treffe es Menschen mit kleinem Portemonnaie.

«Das Gegenteil ist der Fall», sagt SP-Bundesrätin Sommaruga. Das Gesetz unterstützt gerade Menschen mit tiefem Einkommen. «Und wenn ein Vielflieger, der vier Mal pro Jahr in die Ferien fliegt, mehr bezahlen muss, dann halte ich das für verkraftbar.» Gegen das Gesetz sei einzig die Erdölindustrie: «Sie will natürlich, dass wir weiterhin jährlich acht Milliarden Franken ins Ausland schicken für Öl und Gas.» (til/SDA)

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