Gianni Infantino (51) will sich in Katar niederlassen, wo im kommenden Jahr die Fussball-Weltmeisterschaft stattfindet. Damit wolle sich der Fifa-Präsident allfälligen juristischen Konsequenzen aus einem Strafverfahren hier in der Schweiz entziehen. In seinem Umfeld sei die Angst gross, dem Präsidenten in die katarische Hauptstadt Doha folgen zu müssen.
Diese Gerüchte machen seit ein paar Tagen die Runde, seitdem das algerische Onlineportal «Foot Afrique» darüber berichtet hat. Letzte Woche soll sich Infantino in Doha aufgehalten haben, um diesen Umzug zu besprechen. Eine Tochter habe er sogar an einer Schule anmelden lassen. Und: Bei dieser Gelegenheit habe sich Infantino gleich gegen Corona impfen lassen, so «Foot Afrique».
Keine Umzugspläne
Die Fifa dementiert gegenüber BLICK diese Gerüchte. Es sei kein Umzug weg von Zürich oder dem Kanton Waadt – Infantino hat an beiden Orten eine Adresse – geplant.
Die Gerüchte kommen auch zustande, weil die Fifa ein regionales Verbindungsbüro in Doha plant. Dies habe aber keine Auswirkungen auf den Wohnsitz des Präsidenten, so die Fifa gegenüber BLICK.
Enge Verbindung zu Katar
Die «Schweiz am Wochenende», welche über die Umzugsgerüchte berichtet hatte, machte auf die enge Verbindung Infantinos zu Katar aufmerksam. So fanden dessen Geheimtreffen mit dem ehemaligen Bundesanwalt Michael Lauber (55) in einem Sitzungszimmer des Berner Hotels Schweizerhof ab, das dem Emirat gehört.
Zu einem der Treffen mit Lauber flog Infantino zudem im Privatjet des Emirs von Katar an. Im Zusammenhang mit diesen Treffen läuft seit letztem Sommer ein Strafverfahren unter anderem gegen Infantino. Sonderermittler Stefan Keller untersucht, ob es bei den Treffen zu strafbaren Handlungen wie Begünstigung kam. (sf)