Fertig Schimmel!
SP-Nationalrätin will härter gegen Grüselbeizen vorgehen

Es ist ein krasses Beispiel: Ein Aargauer Asia Shop verstiess immer wieder massiv gegen Hygienevorschriften. Doch die Konsumenten erfahren davon nichts. Jetzt fordert SP-Nationalrätin Gabriela Suter mehr Transparenz.
Publiziert: 10.02.2025 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2025 um 16:17 Uhr
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Schimmel in der Küche? Davon erfahren Konsumentinnen und Konsumenten in der Regel wenig.
Foto: Sobli

Auf einen Blick

  • SP-Nationalrätin fordert Transparenz bei Lebensmittelkontrollen für Restaurants und Shops
  • Vorschlag: Zertifikate oder grüne Kleber für gut abschneidende Betriebe
  • Asia-Shop im Aargau fiel mehrfach durch Kontrollen, erhielt 2500 Franken Strafe
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lucien FluriCo-Ressortleiter Politik

Man geht in eine Beiz – und weiss nicht, dass im Kühlschrank des Restaurants Produkte schimmeln. Oder man kauft in einem Shop ein, der die Hygienevorschriften nicht einhält.

Damit soll Schluss sein. SP-Nationalrätin Gabriela Suter (52, AG) plant, im Parlament einen Vorstoss einzureichen. «Es ist krass, dass wir Konsumentinnen und Konsumenten die Namen von unhygienischen Läden und Beizen nicht wissen dürfen», hält sie fest. Lebensmittelkontrollen sollen deshalb öffentlich gemacht werden, zumindest teilweise.

Hintergrund des Vorstosses ist nicht zuletzt ein Asia-Shop im Aargau. Er fiel mehrfach durch die Kontrolle, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Aufgetauter Fisch lag im eigenen Saft, Plastiksäcke mit unbekanntem Inhalt ebenso. Die Tiefkühltruhe war zu warm eingestellt, der Produktionsraum war verschmutzt, die Knochensäge wies eingetrocknete Lebensmittelrückstände auf und im WC gab es keinen Flüssigseifenspender. Das alles war nur ein Teil der festgestellten Mängel und bei einer Nachkontrolle war die Situation nicht wirklich besser.

Eine Option: Grüne Smiley an der Türe

«Wir wissen nicht, wo der Shop ist», sagt Suter. Dies hinterlasse bei ihr als Konsumentin ein mulmiges Gefühl, schliesslich könnte es sein, dass man dort eingekauft hat. «Und gleichzeitig werden alle anderen Shops unter Generalverdacht gestellt, was sich geschäftsschädigend auf diese auswirkt», begründet sie ihre Forderung nach mehr Transparenz im Lebensmittelgesetz.

Dabei sei nicht zwingend, dass Grüselbeizen namentlich genannt werden. Suter kann sich vorstellen, dass es Zertifikate für Restaurants und Shops gibt, die gut abgeschnitten haben. In ihren Ferien in Grossbritannien etwa sah sie mehrfach grüne Kleber an Restaurants. «So könnte man verhindern, dass ein Betrieb wegen einer einzigen Beanstandung an den Pranger gestellt wird.»

Immerhin: Als auch bei der dritten Kontrolle noch Mängel beanstandet wurden, verknurrten die Aargauer Behörden den Shop zu einer Strafe von 2500 Franken.

Mehr Transparenz im Lebensmittelbereich wird auf nationaler Ebene seit Jahren immer wieder gefordert. Bisher wurde im Parlament allerdings verhindert, dass schärfere Regeln eingeführt werden. Insbesondere die bürgerliche Seite wehrte sich jeweils.

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