Auf einen Blick
Gesetze und Verordnungen sind eigentlich dazu da, um eingehalten zu werden. Bei der seit 2012 gültigen Verordnung über die Deklaration von Holz und Holzprodukten nehmen es die betroffenen Unternehmen jedoch nicht allzu genau.
Nur gerade 41 Prozent der Firmen geben korrekt an, woher das verkaufte Holz – etwa für Möbel oder Brennholz – stammt. Ein Drittel der kontrollierten Unternehmen ignorierte die 2012 eingeführte Deklarationspflicht vollständig, indem das Holz gar nicht oder falsch deklariert wurde.
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Bund stellt Verbesserung fest
Betrachtet man statt der Unternehmen die Produkte, sieht die Situation etwas besser aus: 64 Prozent der kontrollierten Produkte waren richtig deklariert.
Das Eidgenössische Büro für Konsumentenfragen (BFK), das für die Kontrollen zuständig ist, wertet dies als Erfolg: «Diese Resultate sind erfreulich, da gegenüber dem Vorjahr eine weitere Verbesserung festgestellt werden konnte», heisst es in der Medienmitteilung.
Neues Strafverfahren zeigt Wirkung
Es bestehe jedoch weiterhin Verbesserungspotenzial. Dabei scheint eine 2022 in Kraft getretene Regelung Wirkung zu zeigen. Seit jenem Jahr droht Unternehmen, die Holz falsch oder gar nicht deklarieren, ein Strafverfahren.
Die Umweltorganisation Greenpeace findet die Situation nach wie vor unbefriedigend: «Beim Kauf von Holz ist nebst der Holzart insbesondere die Herkunft des Holzes zu beachten», sagt Mediensprecherin Yvonne Anliker gegenüber dem Beobachter.
«Grundsätzlich gilt: Schweizer Holz ist ausländischem Holz vorzuziehen. Tropenholz sollte gar nicht verwendet werden. Wenn die Holzherkunft nicht deklariert ist, fehlt den Konsumentinnen und Konsumenten ein wichtiges Puzzleteil für den Kaufentscheid.»
Greenpeace plädiert für Schweizer Holz
Greenpeace fordert schon lange strengere Kontrollen, insbesondere auch beim FSC-Label, welches für Holz aus nachhaltiger Nutzung vergeben wird. Für Konsumentinnen und Konsumenten hat Greenpeace einen Holzratgeber aufgeschaltet, der die gebräuchlichsten Holzarten bewertet. Als «vertretbar» stuft die Umweltorganisation dabei nur einheimische Hölzer wie Ahorn, Buche oder – mit Abstrichen – Fichte ein.