Besiegt die Schweizer Nati am Samstagabend England, steht der grossen Party mancherorts nichts im Weg. Mehrere Städte haben entschieden, die Sperrstunde aufzuheben, sollte die Schweiz ins EM-Halbfinal einziehen. Schliesslich wäre das eine Premiere. Noch nie hat es die Schweiz an einer Europa- oder Weltmeisterschaft so weit geschafft.
In Basel können Fussballfans im Falle eines Nati-Siegs die ganze Nacht durchfeiern – zumindest im Innern der Beizen. Auch in Zürich und Winterthur fällt die Sperrstunde, wie die Behörden mitteilten. In den Zürcher Gassen gilt aber wie üblich ab 23 Uhr Nachtruhe, während in Winterthur Public Viewings, die draussen stattfinden, um Mitternacht die Musik abdrehen müssen.
Keine Freinacht in Bern und St. Gallen
Doch bei Weitem nicht alle Städte sind im Fussballfieber. In Bern gibts keine Freinacht – Halbfinal-Einzug hin oder her. Erst wenn die Nati das Halbfinal erreichen sollte, wird die Sperrstunde für kommenden Mittwoch aufgehoben. Auch St. Gallen, Biel und Lausanne sehen keinen Grund, an den üblichen Öffnungszeiten zu rütteln. Sie teilen auf Nachfrage von Blick mit, keine Freinacht vorzusehen. In Biel will man erst darüber diskutieren, sollte die Schweiz Europameister werden.
In Luzern sieht das Gesetz derweil nicht vor, dass bei speziellen Ereignissen die Sperrstunde aufgehoben werden kann. Die Beizen können aber ihr Freinächte-Kontingent nutzen und auch noch sehr kurzfristig die Aufhebung der Sperrstunde melden.
Falls die Fans überhaupt so lange in der Beiz feiern mögen – schliesslich beginnt das Spiel bereits um 18 Uhr. Lugano hält die Aufhebung der Sperrstunde darum ebenfalls nicht für nötig. Bis 1 Uhr könne man aufgrund anderer Veranstaltungen auch ohne Spezial-EM-Regelung problemlos Party machen, heisst es bei der Stadt auf Anfrage – das muss reichen.
Auch der angekündigte Regen lädt nicht dazu ein, bei einem Nati-Sieg bis spätnachts zu festen. Wobei: Hupend durch die Strassen zu fahren, das lässt sich bei jedem Wetter. Die Berner Kantonspolizei weist dabei darauf hin, dass es beispielsweise verboten ist, Fahnen aus den Autofenstern zu halten. Man lasse aber Augenmass walten, so die Behörde. Sicherlich ganz besonders sollte es die Schweizer Nati in Deutschland tatsächlich eine Runde weiter schaffen.