«Britische Variante ist schon fast Normalität»
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Experten informieren:«Britische Variante schon fast Normalität»

Experten informieren
«Britische Variante ist schon fast Normalität»

Sinkende Fallzahlen und weniger Todesfälle: Die Experten des Bundes sind punkto Corona-Lage vorsichtig optimistisch. Doch die Mutanten machen weiterhin Sorgen – und die Lage unsicher: Schon jede zweite Corona-Infektion in der Schweiz könnte am britischen Virus liegen.
Publiziert: 16.02.2021 um 12:41 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2021 um 11:20 Uhr
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Jeweils am Dienstag geben Experten des Bundes Auskunft über die aktuelle Corona-Lage.
Foto: Keystone

Die Schweiz steht in Sachen Corona besser da als auch schon: Laut Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat sich die Lage grundsätzlich verbessert: Fallzahlen, Hospitalisierungen und Todesfälle sind alle zurückgegangen – wenn auch nicht so stark und deutlich, wie von den Behörden erhofft. «Alles in allem macht die Schweiz es gar nicht so schlecht», so Mathys.

Der Reproduktionswert R ist aber mit 0,88 nicht so tief wie gewünscht. Und: Die Mutanten sind auf dem Vormarsch. Insbesondere die britische Virus-Variante macht einen immer grösseren Anteil an den Neuinfektionen aus. Mathys geht von etwa 50 Prozent aus, die auf das Briten-Virus zurückzuführen ist. Genaue Zahlen hat das BAG zur Zeit nicht, weil noch einige Daten fehlen. Klar ist: Das BAG geht nach wie vor davon aus, dass das Briten-Virus ansteckender ist als die bisherige Variante.

Lage bleibt unsicher

Die Mutanten beschäftigen auch die Berner Kantonsärztin Linda Nartey. «Leider wird die britische Variante schon fast zur Normalität», sagt sie. Doch mehr Sorgen macht insbesondere die Mutation aus Brasilien, die wohl wiederum noch ansteckender sei als das Briten-Virus. Das Contact Tracing werde dabei viel aufwendiger.

Was etwaige Öffnungsschritte betrifft, äussern sich die Experten nicht – denn morgen wird sich der Bundesrat mit dem Thema befassen. Klare Aussagen und Perspektiven auch aus epidemiologischer Sicht seien aktuell nicht möglich, so Virginie Masserey, Leiterin Infektionskontrolle beim BAG. «Es gibt noch zu viele Unsicherheiten», sagt sie.

Vorwärts gehe es hingegen mit den Impfungen: Rund fünf Prozent der Bevölkerung hätten mindestens eine Impfdosis erhalten, so Masserey, ungefähr 100'000 Personen auch schon den zweiten Piks. «Wir gehen davon aus, dass bis Ende April alle Risikogruppen, die das wollen, eine erste Impfdosis erhalten haben», sagt sie. Man habe zudem die Liste mit den Hochrisiko-Krankheiten angepasst. Es habe Unsicherheiten gegeben, welche chronischen Krankheiten Anrecht auf eine Impfung haben.

Alle etwas Corona-müde

Nicht nur in der Bevölkerung, auch bei den Experten des Bundes ist eine gewisse Corona-Müdigkeit bemerkbar. «Wir können es alle nicht mehr hören», so Linda Nartey. Die Kantonsärzte würden viele Reaktionen aus der Bevölkerung erhalten.

«Ich verstehe jede Gemütsregung», sagt sie. Doch das Problem der Pandemie werde damit nicht gelöst. Am Schluss bleibe nichts anderes übrig, als Geduld zu haben – ob man will oder nicht. (gbl)

Experten-PK BAG 16.02.2021

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