Weniger Erkrankungen, weniger Ansteckungen
Impf-Studien aus Israel machen der Welt Mut

In Israel haben 2,6 Millionen Personen bereits beide Biontech/Pfizer-Impfdosen erhalten. Nun zeigen Studien die ersten Erkenntnisse zur Wirksamkeit – und das macht grosse Hoffnung.
Publiziert: 16.02.2021 um 07:13 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2021 um 10:53 Uhr
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In Israel haben über 2,4 Millionen Menschen bereits beide Impfdosen erhalten.
Foto: DUKAS

Wie kein anderes Land macht Israel mit Corona-Impfungen vorwärts. Seit Beginn der Impfkampagne am 20. Dezember 2020 haben 4 Millionen Bürgerinnen und Bürger die erste und rund 2,6 Millionen auch die zweite Dosis bekommen. Bis Ende März soll allen Personen, die über 16 Jahre alt sind, eine Impfung angeboten werden. Israel hat 8,9 Millionen Einwohner, nur wenige mehr als die Schweiz mit 8,6 Millionen.

Studien der Krankenkassen zeigen nun, wie effizient der Wirkstoff von Biontech/Pfizer ist, der in Israel gespritzt wird. Die Krankenkasse Clalit hat die Daten von insgesamt 600’000 Menschen untersucht, deren zweite Impfung mindestens eine Woche zurücklag.

Unter den Geimpften gab es insgesamt 94 Prozent weniger symptomatische Erkrankungen als in einer Kontrollgruppe mit noch nicht geimpften Personen. Und 92 Prozent von denen, die sich trotz Impfung infizierten, hatten weniger schwere Verläufe.

Weniger ansteckend

Eine andere Analyse hat ergeben, dass Menschen, die sich nach einer Corona-Impfung mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizieren, anscheinend weniger Viren als Ungeimpfte reproduzieren – und damit womöglich weniger ansteckend sind. Das gelte schon nach einer einzigen Impfdosis, berichteten israelische Forscher über die vorläufigen Daten.

Auch Maccabi, eine weitere der vier gesetzlichen Krankenkassen, meldet Erfolge. Von den 523’000 Versicherten, die schon die zweite Dosis erhalten hatten, steckten sich nur 544 Personen an, was 0,1 Prozent entspricht. Und von denen wiesen die meisten keine oder nur leichte Symptome auf.

Schulen öffnen wieder

Zwar sind die aktuellen Infektionszahlen in Israel mit durchschnittlich 4800 Ansteckungen täglich immer noch hoch, tendieren aber stark nach unten. Rund drei Wochen nach dem Höhepunkt der dritten Corona-Welle Mitte Januar und gut vier Wochen, nachdem die ersten Israeli ihre zweite Impfdosis erhalten hatten, ist die Zahl der Neuinfektionen um 58 Prozent gesunken. Auch die Zahl der Hospitalisierungen ging zurück, und zwar um 44 Prozent.

Diese Entwicklung erlaubt es Israel, die Coronamassnahmen weiter zu lockern. So sollen Schüler der Klassen fünf und sechs sowie elf und zwölf in Orten mit niedrigen Infektionszahlen ab Sonntag wieder in die Schule gehen dürfen.

Darüber hinaus dürfen demnach von dem Tag an Einkaufszentren, Museen, Bibliotheken und Märkte wieder für Ungeimpfte öffnen. Geimpfte und Genesene sollen zudem Fitnessstudios, Kultur- und Sportveranstaltungen, Messen und Schwimmbäder besuchen dürfen. (gf/euc)

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