Ausgerechnet! Ausgerechnet Hans Fehr (74), der damalige Asylhardliner der SVP, stolperte über Schwarzarbeit. Im Dezember 2013 deckte die «NZZ am Sonntag» auf, dass Fehr und seine Frau Ursula, Bezirksrichterin und SVP-Gemeindepräsidentin von Eglisau ZH, bei sich schwarz putzen liessen. Eine Serbin ging der Familie im Haushalt zur Hand – doch Fehrs zahlten ihr weder AHV-Beiträge noch Unfallversicherung. Das Geld gab es bar auf die Hand.
Ein übler Fauxpas, hatte Fehr – ganz der Law-and-Order-Politiker – doch Jahre vorher gegen Schwarzarbeiter gewettert. «Wenn man eines Schwarzarbeiters habhaft wird, muss das Recht seinen Weg nehmen», sagte er 2001 in einer nationalrätlichen Debatte.
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Die Putzfrau durfte gar nicht arbeiten
Fehr versuchte, sich rauszureden: Die Frau habe nur gelegentlich geholfen, er habe gedacht, dass so kleine Löhne – «nie mehr als ein paar Hundert Franken im Jahr» – nicht angegeben werden müssen. Dabei hätte Fehr es besser wissen müssen: Er selbst sass im Nationalrat, als das Bundesgesetz gegen Schwarzarbeit verabschiedet wurde.
Und was alles noch schlimmer machte: Die Serbin arbeitete nicht nur schwarz bei ihm, sondern auch absolut illegal: Denn als Asylsuchender war ihr verboten, überhaupt einer Arbeit nachzugehen. Was sie jedoch tat – nicht nur bei Fehr, sondern in weiteren Eglisauer Haushalten, darunter auch in jenem von SP-Richter Rainer Hohler.
Straffrei und doch abgestraft
Fehr bestritt, gewusst zu haben, dass es sich bei seiner Putzfrau um eine Asylsuchende handle. Allerdings hatte seine Frau für die Serbin ein Referenzschreiben wegen eines Härtefall-Gesuchs geschrieben, musste also im Bild sein.
Juristische Folgen hatte die Putzfrauen-Affäre nicht. Obwohl das Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit Anzeige erstattete, stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren später ein. Die Fehrs hätten weder vorsätzlich gegen das Ausländergesetz noch gegen das AHV-Gesetz verstossen.
Politisch ging die Sache für Fehr nicht so glimpflich aus. 2015 wurde er abgewählt. Als einer der Gründe dafür gilt die schwarz angestellte Putzfrau. Fehr selbst hat damit abgeschlossen. Heute gibt er gemeinsam mit Ulrich Schlüer (76) die SVP-nahe «Schweizerzeit» heraus, hütet seine Enkelkinder und macht eigenen Wein.