Entlang von Autobahnen
Bundesrat startet grosse Solar-Offensive

Der Bund will Flächen entlang von Nationalstrassen kostenlos für die Produktion von erneuerbaren Energien zur Verfügung stellen. Der Bundesrat erkennt hier ein enormes Potenzial.
Publiziert: 17.08.2022 um 12:22 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2022 um 11:45 Uhr
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Der Bundesrat startet zur grossen Solar-Offensive. Entlang von Autobahnen sollen Interessierten Flächen zur Verfügung gestellt werden.
Foto: Helga Lade Fotoagentur, Germany

Der Bundesrat will beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorwärtsmachen. Er gibt den Startschuss für eine Solar-Offensive entlang der Autobahnen. Dazu hat die Regierung am Dienstag die Nationalstrassen-Verordnung angepasst. Flächen entlang von Nationalstrassen kann der Bund neu kostenlos für die Produktion von erneuerbaren Energien zur Verfügung stellen.

Damit kommt die Regierung einem Auftrag des Nationalrats nach. Dieser hatte in der Sommersession gefordert, dass künftig Lärmschutzwände, Fassaden und Dächer in Bundesbesitz für die Produktion von Strom genutzt werden sollen.

55 Gigawattstunden pro Jahr

Das Potenzial ist enorm. Das haben Abklärungen des Bundes gezeigt. So betrage das Potenzial von Fotovoltaik entlang der Nationalstrassen 55 Gigawattstunden pro Jahr, betont der Bundesrat. Das entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch von 11'000 Vier-Personen-Haushalten.

Einen Teil dieses Potenzials nutzt das Bundesamt für Strassen (Astra) schon heute für den eigenen Stromverbrauch, etwa bei Tunnels oder Werkhöfen. Um das Potenzial noch besser nutzen zu können, werden die übrigen geeigneten Flächen wie Lärmschutzwände oder Rastplätze Dritten nun kostenlos zur Verfügung gestellt.

Versorgungssicherheit stärken

Energieministerin Simonetta Sommaruga (62) zeigt sich von den Plänen überzeugt: «Mit dem Ausbau der einheimischen Energien können wir unsere Versorgungssicherheit stärken», betont sie auf Twitter. «Machen wir also rasch vorwärts damit!»

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Die Stärkung der Versorgungssicherheit ist gerade auch mit Blick auf den Ukraine-Krieg entscheidend. Immerhin droht Russlands Staatspräsident Wladimir Putin (69), Europa Gas- und Öl-Hahn zuzudrehen.

Bewerbungsverfahren startet Ende Jahr

Das Astra wird voraussichtlich Ende Jahr ein Bewerbungsverfahren durchführen, bei dem Flächen für Solaranlagen reserviert werden können. Die neue Bestimmung soll aber auch für andere Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energien gelten wie zum Beispiel Windkraft oder Geothermie.

Interessierte können sich bewerben und müssen dann innert einer festgelegten Frist die Anlage auf der entsprechenden Fläche planen und umsetzen. Grundvoraussetzung sei unter anderem, dass sie den hergestellten Strom selber vermarkten. (dba)

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