Energieversorger schlagen Alarm
Strompreise werden um 20 Prozent steigen!

Die Strompreise steigen im kommenden Jahr um 20 Prozent und mehr. Damit rechnet die Hälfte der Energieversorgungsunternehmen. Einer der Gründe dafür ist der Krieg in der Ukraine.
Publiziert: 20.05.2022 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2022 um 11:12 Uhr
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Der Strom dürfte im kommenden Jahr um 20 Prozent teurer werden.
Foto: Getty Images/Westend61

Das wird teuer! Die Energieunternehmen rechnen für 2023 mit einem Anstieg der Strompreise von 20 Prozent! Auf einen 5-Zimmerhaushalt kommen im Jahr 2023 somit 180 Franken Mehrkosten zu.

Für Gewerbebetriebe wird es deutlich teurer: Eine grosse Bäckerei oder ein Gastrobetrieb muss im kommenden Jahr mit Mehrkosten von rund 6000 Franken rechnen. Dies geht aus einer Umfrage des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) unter seinen Mitgliedern hervor, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Die Umfrage sei als erste Einschätzung zu verstehen, da die Beschaffung teilweise noch nicht abgeschlossen sei.

Krieg verschärft angespannte Lage

Die Strommarktpreise seien 2021 unter anderem aufgrund höherer Brennstoff- und CO2-Preise sowie Kraftwerksausfällen und -abschaltungen stark angestiegen. Diese Entwicklungen hätten dazu geführt, dass die Strompreise an den Grosshandelsmärkten Ende 2021 die mit Abstand höchsten Werte seit 13 Jahren erreichten. Mit dem Krieg in der Ukraine verschärfe sich die Preissituation noch.

Allerdings steigen die Strompreise laut VSE nicht einheitlich, sondern sind von Energieversorgungsunternehmen zu Energieversorgungsunternehmen verschieden. Das hänge davon ab, ob Strom mehrheitlich über Eigenproduktion bezogen oder am Markt beschafft wird.

Bundesrat plant Rettungsschirm

Vier von fünf Unternehmen gaben in der Umfrage an, Strom mehrheitlich am Markt zu beschaffen, wobei die Hälfte diesen langfristig einkauft. Die am Markt tätigen Energieversorgungsunternehmen gehen davon aus, die Strompreise stärker erhöhen zu müssen als jene, die hauptsächlich aus Eigenproduktion beziehen.

Das könnte auch die Unternehmen in die Bredouille bringen und zu Liquidätsengpässen führen. Der Bundesrat plant daher einen Schutzschirm, falls ein Unternehmen droht, illiquide zu werden.

(sf/SDA)

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