Die Welt steht an einem Scheideweg: Die technologischen, wirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen wären gegeben, um netto keine Treibhausgase mehr in die Atmosphäre pusten zu müssen – doch dafür muss deutlich entschiedener gehandelt werden.
Zu diesem Schluss kommt der Weltklimarat (IPCC) in seinem am Montag in Genf vorgestellten Bericht.
Emissionen so hoch wie nie
Die Weltgemeinschaft hatte sich im Pariser Klimaabkommen 2015 darauf geeinigt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Ausstoss der Treibhausgase bereits vor 2025 seinen Höhepunkt erreicht haben, so das Expertengremium.
Nur: Die durchschnittlichen jährlichen Treibhausgasemissionen lagen weltweit im vergangenen Jahrzehnt so hoch wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte.
Kurswechsel noch möglich
Der neue Bericht zeigt aber auch, dass das Ruder dennoch herumgerissen werden kann. Denn immerhin haben sich die Wachstumsraten der Emissionen verlangsamt.
In den meisten Industrieländern scheint eine Trendwende eingetreten zu sein. Zudem kenne man heute die Instrumente und besitze das Know-how, um den Treibhausgas-Ausstoss in allen Sektoren bis 2030 mindestens zu halbieren, so die Forschenden. Vorausgesetzt, dass jetzt gehandelt werde.
18'000 Publikationen
278 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 65 Ländern begutachteten für den Klimabericht über 18'000 wissenschaftliche Publikationen. Sie arbeiteten auf, wie man die Treibhausgasemissionen senken und den Klimawandel stoppen kann. (SDA/lm)