Seine Geschenkidee scheint Bundespräsident Alain Berset (51) selber Freude zu bereiten. Auf seiner Reise an die Uno-Klimakonferenz in Dubai (VAE) will er Sultan Haitham Bin Tariq al-Said (68) von Oman am Donnerstag mit einem riesigen Gruyère-Käselaib überraschen. Das verrät er der Weltöffentlichkeit via Instagram.
«Bundespräsident Berset hat sich für ein Geschenk entschieden, das eine Spezialität seines Heimatkantons Freiburg repräsentiert», erklärt sein Innendepartement. Und betont, dass der Käse AOP sei, also waschecht.
Eine kurze Internetrecherche zeigt: Die Laibgrösse liegt bei 55 bis 65 Zentimeter Durchmesser, er hat ein Gewicht von 25 bis 40 Kilo. Die Kosten für das Gastgeschenk dürften bei rund 700 Franken liegen.
Präsente mit diplomatischen Tücken
Berset beweist mit dem Geschenk Wagemut. Erst im August ist es auf einer Südostasien-Pazifik-Reise von Aussenminister Ignazio Cassis (62) wegen kulinarischer Gaben beinahe zum diplomatischen Zwischenfall gekommen – aber nur beinahe.
Mit Händen und Füssen hatte sich der Tessiner damals gegen ein Präsent seiner australischen Amtskollegin Penny Wong (55) gewehrt. «Es tut mir leid, aber ich kann dieses Geschenk nicht annehmen. Ich würde nicht mehr wiedergewählt», versuchte er klarzumachen.
Wong hatte ihr Präsent schon mit einem schelmischen Lächeln als «freches Geschenk» angekündigt – um dem Schweizer Gast dann Schokolade aus ihrer Heimatstadt zu überreichen. Ausgerechnet! Immerhin sehen wir uns doch als Schoggi-Land Nummer eins. Schoggi-Schock für Cassis!
Schoggi-Gate
Doch Wong blieb hart: «Es wäre ein diplomatischer Affront, wenn Sie das Geschenk nicht annehmen.» Alles natürlich im Spass. Cassis machte mit und sorgte seinerseits für Lacher. Im Gegenzug gabs Schweizer Schoggi für die Australierin.
Nun wagt Berset einen neuen kulinarischen Versuch – und riskiert wieder einen diplomatischen Zwischenfall. Schliesslich wird in Oman der Halbhartkäse Jibneh Arabieh produziert, der im ganzen arabischen Raum beliebt ist. Allerdings soll die gewerbliche Käseherstellung noch in den Kinderschuhen stecken. Bersets Risiko dürfte daher dann doch überschaubar bleiben. (dba)