Das rät der Ex-Kantonsarzt Thomas Steffen
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Umgang mit Infizierten:Das rät der Ex-Kantonsarzt Thomas Steffen

Die Quarantäne ist Geschichte
Wie geht man mit einem Infizierten im Haushalt um?

Nun, da nicht mehr ganze Haushalte wegen einer Corona-Ansteckung lahmgelegt werden, stellt sich die Frage: Wie geht man mit einer infizierten Person um?
Publiziert: 03.02.2022 um 00:46 Uhr
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Egal, welche Lockerungen es gibt: An der Isolation wird nicht gerüttelt, so Bundesrat Alain Berset.
Foto: keystone-sda.ch

Die Quarantäne ist Geschichte – die Isolation hingegen nicht. Und wie Bundesrat Alain Berset (49) sagte, werde an der Isolation vorderhand auch nicht gerüttelt – egal, wie schnell und weit ansonsten gelockert werde. Wer positiv getestet ist, muss sich fünf Tage lang zurückziehen. «Egal, welche Öffnungen es gibt: Die Isolationspflicht für Positive wird bleiben», so Berset.

Das führt in Haushalten und Familien zu einer neuen Situation. Während sich ein Infizierter isolieren muss, können seine Kinder, Eltern, Mitbewohner frei bewegen. Und das Virus daheim auflesen und draussen weiterverbreiten.

«Die 2-Meter-Regel macht wieder Sinn»

Streng genommen müsste das bedeuten, dass Infizierte fünf Tage in einem abgeschlossenen Zimmer verbringen und die Kontakte mit anderen auf ein Minimum reduzieren. Aber wie soll das gehen in einer Familie, in der man Badezimmer und Küche teilt? Auch Kinder kann man ja nicht einfach fünf Tage ins Zimmer einsperren und ihnen das Essen vor die Tür stellen.

Der ehemalige Basler Kantonsarzt Thomas Steffen rät Familien zu einem pragmatischen Vorgehen. Wie man es auch sonst bei übertragbaren Krankheiten mache, solle man die Kontakte zu den Infizierten reduzieren und Abstand halten: «Die 2-Meter-Regel macht da wieder Sinn.» Und noch etwas rät Steffen: «Wenn man engen Kontakt zur infizierten Person hat, beispielsweise bei der Körperpflege, sollen beide eine Maske tragen.»

Nicht bewusst anstecken lassen

So manch einer könnte aber auch versucht sein, eine andere Strategie zu fahren – und in der Hoffnung, dass die eigene Immunität noch geboostert wird, ganz normalen Kontakt zur infizierten Person haben.

Davon rät Steffen dringend ab. «Sich mit etwas anstecken zu lassen, von dem man nicht genau weiss, was es mit einem macht, ist keine gute Idee», sagt er. Für die einzelne Person sei das schlicht ein zu grosses Risiko. Und mit Blick auf die Gesellschaft gelte weiterhin: «Omikron sollte nicht zu viel Dynamik bekommen.» (sf)

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