BLICK: Stefan Engler, vor sechs Jahren waren Sie Wegbereiter für das neue Jagdgesetz. Nun ist die Vorlage vor dem Volk gescheitert. Was haben Sie falsch gemacht?
Stefan Engler: Im Vordergrund stand für mich stets die Wolfsregulierung. Aber leider wurden zahlreiche Themen in die Vorlage gepackt, die die Sache erschwert haben.
Zum Beispiel?
Etwa die ganze Diskussion über die Regulierbarkeit von anderen Wildtierarten wie Luchse oder Biber. Aber auch die unsägliche Debatte darüber, ob die Kantone fähig sind, das Wildtiermanagement zu übernehmen oder nicht.
Diese Revision ist gescheitert. Braucht es nun ein neues Jagdgesetz?
Die Umweltorganisationen stehen in der Verantwortung. Sie müssen verhindern, dass die betroffenen Bergbauernfamilien den Bettel hinwerfen, weil sie sich im Stich gelassen fühlen.
Sie gehören zu den Verlierern. Welche Eingeständnisse werden Sie in der Diskussion um ein neues Jagdgesetz machen?
Die Gegner haben stets den Machtzuwachs der Kantone angeprangert. Das ist sicher ein Kritikpunkt, den wir nochmals anschauen müssen.
Und beim Wolfsschutz? Sehen Sie dort mögliche Kompromisse?
Ein Ausbau des Wolfsschutzes kommt nicht in Frage. Wir müssen die Wolfsbestände regulieren können!
Auf Kritik stiess insbesondere, dass Sie Wölfe zum Abschuss freigeben wollen, bevor sie einen Schaden anrichten.
Der Sinn der Wolfsregulierung besteht darin, dass man durch vorbeugendes Handeln Schafrisse verhindern kann. Ich verstehe die Argumentation der Umweltorganisationen überhaupt nicht.
Alle Ergebnisse der Eidgenössischen Abstimmungen vom 27. September gibt es hier.