Debatte mit Bundesrat um drittes Geschlecht
Nemo hat endlich einen Termin bei Beat Jans

«Ich will Musik machen, nicht Politik», sagt Nemo. Trotzdem trifft sich der Musikstar Mitte Juni mit Bundesrat Beat Jans, um über die Einführung eines dritten Geschlechts zu sprechen.
Publiziert: 27.05.2024 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2024 um 19:48 Uhr
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Nemo setzt sich für die Anerkennung des dritten Geschlechts in der Schweiz ein.
Foto: Getty Images
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

Nach dem Sieg am Eurovision Song Contest (ESC) gab Nemo (24) bekannt: Gleich nach der ESC-Sendung solle es zum Telefonat mit Bundesrat Beat Jans (59) kommen. Nemo wolle mit ihm ein Gespräch vereinbaren – denn es gebe in der Schweiz noch keinen dritten Geschlechtseintrag. «Das finde ich absolut inakzeptabel», so Nemo damals.

Seitdem sind Wochen vergangen – und es wurde bisher nichts aus dem Gespräch. Doch nun haben die beiden einen Termin gefunden, wie Jans' Presseabteilung gegenüber Blick bestätigt. Trotz anderslautenden Medienberichten werden sich die beiden erst am 18. Juni austauschen. Die vollen Agenden der beiden lassen wohl keinen früheren Termin zu.

Nemo und Jans haben also noch alle Zeit, sich Gedanken zu machen, worüber die beiden sich dann unterhalten wollen. Jans als passionierter Schlagzeuger dürfte auch musikalisch den Draht zu Nemo suchen.

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Wegen drittem Geschlecht:Nemo möchte ein Treffen mit Beat Jans

«Ich will Musik machen, nicht Politik»

Bereits diese Woche allerdings wird sich Nemo schon mit Personen aus dem Team von Jans' Departement telefonisch austauschen. Damit bestätigt das Justizdepartement Aussagen, die Nemo gegenüber dem «Spiegel» bekannt gab. «Und im Sommer treffe ich mich mit den Organisator:innen von We Exist, ich unterstütze sie bei der Kampagne für den dritten Geschlechtseintrag. Wie das politisch genau funktioniert? Ich weiss es noch nicht. Aber ich glaube, dass wir jetzt die Chance haben, diese Diskussion am Laufen zu halten», sagte Nemo gegenüber dem deutschen Nachrichtenmagazin weiter.

Doch als politische Kampffigur mag sich das Schweizer Aushängeschild nicht verstehen: «Ich will Musik machen, nicht Politik.»

Doch das sei gar nicht so einfach: «Das Ding ist halt, dass ein non-binärer Mensch automatisch zum Politikum wird, zum Individuum politischer Betrachtung, wenn Sie so wollen», sagt Nemo weiter. Im Grunde wolle Nemo «einfach Musik» machen. Und: «Mein Ziel ist es, dass ich das möglichst bald tun kann, als die Person, die ich bin, in einem Kontext ohne politische Dimension. Und dafür telefoniere ich gerne auch mal mit Bundesräten.»

Nach dem ESC-Sieg telefonierte Nemo schon mit Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (60), sie ist für die Kulturförderung in der Schweiz zuständig.

Wie steht der Bundesrat heute die Debatte?

Noch 2022 erteilte der Bundesrat einer amtlichen Einführung eines dritten Geschlechts eine Absage. «Die gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Einführung eines dritten Geschlechts oder für einen generellen Verzicht auf den Geschlechtseintrag im Personenstandsregister sind derzeit nicht gegeben», teilte das Bundesamt für Justiz damals mit. Mit Nemos ESC-Erfolg kommt das Anliegen erneut in die Diskussion, und allenfalls damit auch wieder aufs politische Parkett.

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