«Eine gewisse Sorge breitet sich aus», sagt Infektiologe Jan Fehr über die gestiegenen Fallzahlen am Dienstag gegenüber «SRF». Man befinde sich in einem «heiklen Gleichgewicht» zwischen Geimpften und Ungeimpften. Die Gleichung gehe nur auf, wenn sich noch mehr Leute impfen liessen, sagte Fehr. Nur so könne der Verbreitung ein Riegel geschoben werden.
Doch das Gegenteil ist der Fall. Schweizweit geht die Impfnachfrage zurück. Die Impfzentren werden wieder leerer, erste Kantone haben schon Alarm geschlagen. Man hofft, dass sich die Anmeldezahlen nach den Sommerferien wieder verbessern, doch vorerst sinken sie noch weiter.
Tempo verlangsamt
Klar ist: Der grosse Run auf den Piks ist vorbei. Das zeigt auch die neuste Impfstatistik des Bundesamts für Gesundheit (BAG): Zu Spitzenzeiten spritzte die Schweiz über 94'000 Dosen pro Tag. Tempi passati: Aktuell sind es noch etwa 72'000. Insgesamt verabreicht wurden bislang 7,7 Millionen Impfdosen.
38 Prozent der Bevölkerung, knapp 3,3 Millionen Menschen, sind inzwischen vollständig geimpft. Lag die Zahl derjenigen, die mindestens eine Impfdosis erhalten haben, letzte Woche noch bei 51 Prozent, sind es nun 52 Prozent.
Neue Kampagnen
Diverse Kantone möchten dem nun Gegensteuer geben und starten lokale Impf-Kampagnen. Sie bieten Impfungen ohne Termin an, bringen die Spritze direkt zu den Leuten, impfen beim Detailhändler, stellen Impf-Pop-ups auf oder reaktivieren die mobilen Impftruppen. (lui)