Wann normalisiert sich die Situation?
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Über 170'000 Menschen geimpft:Wann normalisiert sich die Situation?

Das rät der Impf-Experte
Grosi ist geimpft – darf ich es jetzt besuchen?

Mehr als 170'000 Risikopersonen in der Schweiz haben die erste Corona-Impfung bis jetzt erhalten. Was heisst das für den Umgang mit ihnen? Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Impfkommission, gibt Auskunft.
Publiziert: 26.01.2021 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2021 um 09:27 Uhr
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Nicht nur im Alterszentrum Brunnmatt in Liestal BL: Überall im Land werden Risikopersonen geimpft.
Foto: STEFAN BOHRER

Knapp 170'000 haben den ersten Piks gegen Corona schon erhalten – das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag mit. Es sind vor allem Angehörige von Risikogruppen: Senioren, die über 75 Jahre alt sind und Menschen mit chronischen Krankheiten, die ein hohes Risiko tragen, bei einer Infektion schwer zu erkranken.

Für die Betroffenen und deren Familien eine grosse Erleichterung. Nicht nur, weil die Grossmutter vor Corona geschützt ist. Sondern eben auch, weil sie so wieder ganz persönlichen Kontakt zu ihren Angehörigen haben kann. Denn viele Altersheime haben die Besuche eingeschränkt, und auch in vielen Familien war man in den letzten Wochen sehr zurückhaltend mit Besuchen.

«Impfung ändert noch nichts»

Doch wer hofft, nach der ersten Impfdosis werde sich alles wieder normalisieren, wird vorerst enttäuscht. Bevor man die Grossmutter wieder in die Arme schliessen kann, wird es noch etwas dauern, sagt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Impfkommission. «Bis jetzt ändert die Impfung noch gar nichts», so der Arzt. «Das heisst: Der Kontakt zu Risikopersonen sollte weiterhin vermieden werden.»

Laut Berger wird die volle Impfwirkung gemäss aktuellem wissenschaftlichen Stand erst eine Woche nach der zweiten Impfung erreicht – und erst dann sollte man den Kontakt zu Risikopersonen wieder suchen.

Berger räumt ein, dass eine gewisse Schutzwirkung wohl schon vor der zweiten Impfdosis erreicht wird. Aber rät dazu, auf Nummer sicher zu gehen. «Wir sollten die enormen Impfanstrengungen nicht durch Ungeduld gefährden», sagt er. «Es wäre doch auch schade, wenn jemand, kurz bevor der Impfschutz da ist, noch infiziert wird und erkrankt.»

In Basel gehts mal wieder schneller

Auch das BAG rät gegenüber BLICK, beim Besuch weiterhin die Schutzmassnahmen einzuhalten, auch wenn die Grossmutter bereits ein erstes Mal geimpft wurde. Und es gibt zu bedenken: Eine Woche nach der zweiten Dosis sei der Impfschutz zwar hoch, betrage aber nie 100 Prozent.

Für einige wird die Zeit des Wartens dennoch bald vorbei sein: Im Impfturbo-Kanton Basel-Stadt haben Stand Freitag bereits 2138 Personen die zweite Dosis erhalten. Sie können ihre Liebsten schon bald wieder in die Arme schliessen. (sf)

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