Karin Keller-Sutter und Albert Rösti bekommen ihr Wunschdepartement, Elisabeth Baume-Schneider die nächste Flüchtlingswelle und Alain Berset geht leer aus. Die rechtsbürgerliche Mehrheit hat ihre Macht demonstriert, die SP verloren. So könnte man kurz und bündig die Departementsverteilung im neuen Bundesrat beschreiben.
Falsch ist das nicht. Aber auch nicht so tragisch, wie viele beklagen.
Übertriebene Aufregung
Das Zetern der Linken und Grünen, dass ausgerechnet «Ölbert» Rösti das Umwelt- und Energiedepartement Uvek übernehme, ist übertrieben. Auch Rösti kann die Schweizer Klimapolitik nicht rückgängig machen.
Hätte das Klima bei der SP höchste Priorität, hätte sie Berset zum Wechsel ins Uvek bewegen müssen. Das ist nicht passiert. Er bleibt im Innendepartement.
Frischer Wind täte gut
Das ist umso bedauerlicher, als dem EDI frischer Wind guttun würde. Berset hat in zentralen Dossiers wenig erreicht – die Sozialwerke sind nicht saniert, die Gesundheitskosten steigen.
Frischer Wind täte auch dem Aussendepartement gut, wo sich Ignazio Cassis die Zähne am EU-Dossier ausbeisst. Und warum nicht Rösti das für die SVP zentrale Dossier Migration geben?
Der Bundesrat hat eine Chance verpasst. Statt Macht zu demonstrieren, wäre es besser fürs Land gewesen, ausgetretene Pfade zu verlassen.