Das meint Blick zur Berset-Bilanz
Ohne Corona bliebe nicht viel

Per Ende Jahr tritt Bundesrat Alain Berset zurück. Die Bilanz seiner Amtszeit fällt durchzogen aus – bis auf Corona.
Publiziert: 21.06.2023 um 18:07 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2023 um 18:39 Uhr
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Bundesrat Alain Berset tritt Ende Jahr zurück.
Foto: Keystone
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Sermîn FakiPolitikchefin

Alain Berset setzt den Spekulationen ein Ende. Nach zwölf Jahren im Bundesrat tritt er auf Ende Jahr zurück. Seine Bilanz ist durchzogen.

Wirklich viel erreicht hat der Freiburger nicht: Sein Prestige-Projekt, die gemeinsame Reform von AHV und Pensionkassen, scheiterte vor dem Volk. Die Gesundheitskosten, die zweite grosse Baustelle des Departements, wachsen weiter. Ja, Berset konnte Sparmassnahmen durchsetzen – bei den Medikamentenpreisen und teilweise auch bei den Arzttarifen. Doch ein Befreiungsschlag fehlt auch hier.

Zynisch könnte man sagen: Das einzige grosse Vermächtnis ist, dass ein SP-Bundesrat das Frauenrentenalter auf 65 erhöht hat.

Corona hat er gut gemeistert

Wäre da nicht Corona. Auch wenn Berset während der Pandemie so hart angegangen wurde wie nie zuvor und auch, wenn es Fehlentscheide und Pannen gab: Insgesamt hat er die Krise gut gemeistert. Immer schön in der Mitte zwischen Lockdown und Laissez-faire ist die Schweiz im Vergleich gut durch die Pandemie gekommen.

Und er war dem Land ein Kompass, den es brauchte. Das zeigen die Beliebtheitsumfragen eindrücklich. Selbst seine Skandale und Eskapaden hat die Bevölkerung ihm nachgesehen (sein welscher Charme mag dabei geholfen haben).

Zynisch könnte man sagen: Dank Corona wird Berset in guter Erinnerung bleiben. Zu seinem Glück.

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