«Ich bin bereit für eine Kandidatur als Bundesrätin»
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Blöchliger will nach Bern:«Ich bin bereit für eine Kandidatur als Bundesrätin»

Das meint Blick zu Michèle Blöchliger
Die Lüge, nicht der Pass, ist das Problem

SVP-Bundesratskandidatin Michèle Blöchliger hat die britische Staatsbürgerschaft. Das ist nur für die SVP ein Problem. Der Rest des Landes stört sich daran, dass sie deswegen gelogen hat.
Publiziert: 19.10.2022 um 12:46 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2022 um 17:08 Uhr
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Die Nidwaldner SVP-Regierungsrätin Michèle Blöchliger wollte Bundesrätin werden.
Foto: keystone-sda.ch
Sermîn Faki

36 Stunden – kürzer war die Karriere einer Bundesratsanwärterin wohl nie. 36 Stunden nachdem die Nidwaldner Regierungsrätin Michèle Blöchliger (55) offiziell ihre Kandidatur für die Nachfolge von SVP-Bundesrat Ueli Maurer (71) bekannt gegeben hatte, ist diese auch schon wieder vorbei!

Blöchliger stolperte über eine peinliche Lüge zu ihrer doppelten Staatsangehörigkeit. Noch vor wenigen Monaten führte die kantonale Finanzdirektorin ihre britische Staatsbürgerschaft auf ihrer Website auf. In diesem Jahr verschwand sie dort. Weil das «Nidwaldner SVP-Urgestein» damit nicht wählbar wäre – zumindest für die eigene Partei.

Wer lügt, taugt nicht für die Landesregierung

Während ein Grossteil der Schweizerinnen und Schweizer Wurzeln im Ausland und keine Probleme damit hat, ist das der SVP ein Dorn im Auge. Parteipräsident Marco Chiesa (48) forderte 2017 gar mit einem Vorstoss, dass Doppelbürger nicht zu einer Wahl in die Landesregierung zugelassen werden sollen.

Dass diese Vorstellung im 21. Jahrhundert völlig aus der Zeit gefallen ist, zeigt sich an Blöchligers Beispiel nun sogar in der Urschweiz.

Es ist also nicht Blöchligers zweiter Pass, der sie unwählbar macht. Sondern die Lüge darüber. Wer so wenig souverän ist, bei einer vererbten Staatsbürgerschaft zu flunkern und die Lüge erst einräumt, als sie aufgeflogen ist, hat im Bundesrat nichts zu suchen.

Egal, was die SVP dazu meint – die Bundesversammlung wird das so sehen.

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