Die Schweiz ist zurück in der Normalität. Auch die letzten Corona-Massnahmen fallen am Freitag. «Nach zwei Jahren Pandemie können wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken», sagte Gesundheitsminister Alain Berset (49) vor den Medien. Denn die Lage in den Spitälern ist und bleibt stabil.
Wer positiv getestet wird, muss sich ab Freitagvormittag nicht mehr isolieren. Zudem fällt die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr wie auch in Gesundheitseinrichtungen.
Wer weiterhin Maske tragen will, könne das selbstverständlich tun, betonte Berset. Er selbst werde weiterhin Maske tragen, «wenn die Situation es erfordert», so Berset.
Normale Lage soll auch im Ernstfall bleiben
Das Ende der Corona-Massnahmen ist gemäss Epidemiengesetz auch das Ende der besonderen Lage. Erklärtes Ziel des Bundesrats ist, dass das auch bei einer erneuten Welle im Herbst so bleibt. Auch der Ernstfall soll normale Lage bleiben, sodass die Kantone zuständig bleiben und selbst allfällige Massnahmen ergreifen.
Dafür hat der Bund nun ein Grundlagenpapier in die Konsultation gegeben. Darin geht es um die Übergangsphase bis im Frühling 2023. Im Kern gehe es darum, genau zu klären, wer für was zuständig sei, hielt Berset fest. So müssten etwa Strukturen fürs Impfen und Testen schnell wieder hochgefahren werden können, wenn die Lage das erfordere. Für die Überwachung der Pandemie oder die Impfstoffbeschaffung bleibe aber der Bund zuständig.
Kontroverse um Fallzahlen
Diese Überwachung fährt der Bund allerdings ein bisschen zurück: Die tägliche Kommunikation der Fallzahlen etwa entfällt, stattdessen kommen diese nur noch wöchentlich. Das Corona-Dashboard des Bundesamts für Gesundheit (BAG) wird aber noch täglich aktualisiert, wie Patrick Mathys vom BAG betonte, es entfalle nur die Aufbereitung.
Trotzdem hatte die künftig wöchentliche Zahlen-Meldung schon für Verstimmung gesorgt: Aus den Kantonen ist die Forderung laut geworden, die Zahlen zumindest noch einige Wochen lang weiterhin täglich zu veröffentlichen.
Dies wäre grundsätzlich möglich, sagte Berset. Doch: Das sei auch eine Frage der Aufwands. Das BAG habe in den letzten zwei Jahren im absoluten Ausnahmezustand gearbeitet, rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche. Auch das eigene Team sei durch die Krise an die Grenze gekommen. «Ehrlich gesagt: Ich weiss nicht, wie lange es noch mit diesem Rhythmus machbar gewesen wäre.»
(gbl)