Bund kürzt Unterstützung
Weniger Geld für Hepatitis-Projekte

Das Bundesamt für Gesundheit stutzt der Organisation Hepatitis Schweiz die Gelder. Gestrichen werden dabei auch die Zuwendungen für ein Pilotprojekt in Haftanstalten.
Publiziert: 28.11.2023 um 10:22 Uhr
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In einem Pilotprojekt in Haftanstalten werden Neuzugänger systematisch einem Bluttest unterzogen.
Foto: Keystone

Der Sparhammer saust unerbittlich nieder: Obwohl der Bundesrat an einer der kommenden Bundesratssitzungen das «Nationale Programm gegen sexuell übertragbare Krankheiten» verabschieden will, streicht das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nun die Gelder für mehrere Projekte von Hepatitis Schweiz. Die Organisation ist die einzige Initiative, die sich für die Elimination der Krankheit einsetzt.

Betroffen ist auch ein Pilotprojekt in mehreren Haftanstalten, in welchen neu eingewiesene Personen systematisch auf HIV und Hepatitis B und C getestet werden, wie die Tamedia-Medien berichten. «Dieser Schritt des Bundesamtes ist äusserst unverständlich», sagt Philip Bruggmann, Professor und Chefarzt für innere Medizin am Zürcher Zentrum für Suchtmedizin und Präsident von Hepatitis Schweiz. 

Nur 35'000 statt 400'000 Franken

«Wenn man Hepatitis B und C in der Schweiz eliminieren will, sind Insassen in Strafanstalten eine Schlüsselgruppe», so Bruggmann. Gerade bei Gefängnisinsassen gehören viele den Risikogruppen an. So wird das Hepatitis-Virus durch infiziertes Blut beispielsweise über offenen Wunden, Schleimhäute oder infiziertes Drogenbesteck übertragen. Bleibt die hochansteckende Krankheit unentdeckt, führt sie zu Leberschäden und Leberkrebs und kann tödlich sein.

Insgesamt hat Hepatitis Schweiz beim BAG für alle Hepatitis-Projekte 400'000 Franken beantragt. Bewilligt werden ab nächstem Jahr aber nur 35'000 Franken. Gestrichen ist damit auch das Geld für das Haftanstalten-Pilotprojekt. Beim BAG heisst es dazu: «Das Projekt wurde aus formellen Gründen abgelehnt.» Gesichert ist das Gefängnisprojekt damit nur noch bis Ende 2024. (SDA/rus)


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