Die Diskussionen um eine verkürzte Quarantäne und Isolationszeit laufen schon länger, denn bei den hohen Omikron-Fallzahlen drohen in vielen Branchen Personalengpässe. Jetzt hat der Bund eingelenkt – und gibt den Kantonen grünes Licht, um selbst tätig zu werden.
In einem Schreiben, das Blick vorliegt, empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) den Kantonen, die Quarantänedauer von zehn auf sieben Tage zu kürzen. Zwar sei eine Verordnungsänderung in Planung, dafür bräuchte es allerdings einen Bundesratsentscheid – wofür schlicht die Zeit fehlt, wie das BAG durchblicken lässt. «Die Quarantänestrategie muss rasch angepasst werden, um ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft zu mildern.»
Konkret soll die Quarantäne von zehn auf sieben Tage verkürzt werden. Neu sollen nur noch jene Personen zu Hause bleiben, die mit einer positiv getesteten Person engen Kontakt hatten oder im selben Haushalt leben. Wer seinen Booster bereits erhalten hat, oder vor weniger als vier Monaten das zweite Mal geimpft wurde, muss nicht mehr in Quarantäne.
Isolation bleibt bei zehn Tagen
Für Kontakte ausserhalb des Haushalts empfiehlt das BAG konsequentes Maskentragen und vier bis sieben Tage nach Kontakt mit Infizierten ein Test. Zudem sollen öffentliche Orte gemieden werden.
Laut BAG können die Kantone je nach epidemiologischer Lage selbst entscheiden, die Kantone müssen die Änderung aber dem Bund melden. Im Schreiben geht es zudem nur um die Quarantäne, nicht um die Isolation. Wer positiv auf Corona getestet ist, muss also weiterhin zehn Tage zu Hause bleiben, auch wenn er keine Symptome hat. (gbl/rus)