Sie sind in jedem Haushaltsbudget ein grosses Thema: Die stetig steigenden Krankenkassenprämien. 4856 Franken machten sie pro erwachsene Person im Jahr 2023 aus. Dabei gilt für alle, die älter als 26 sind, der gleiche Tarif.
FDP-Nationalrat Philippe Nantermod (40, VS) denkt nun darüber nach, dies zu ändern, wie die CH Media-Zeitungen berichten. Denn besonders betroffen von den hohen Kosten seien junge Familien. Diese beziehen aber weniger Gesundheitsleistungen. Auf Rentnerinnen und Rentner dagegen entfällt fast ein Viertel der Gesundheitskosen.
Nantermod hat deshalb eine Interpellation eingereicht. Er will vom Bundesrat laut den CH Media-Zeitungen wissen, «wie stark Familien mit kleinen Kindern entlastet würden, wenn Rentnerinnen und Rentner einen höheren Tarif entrichten müssten».
Nantermod könnte sich demnach vorstellen, dass Seniorinnen und Senioren im Schnitt bis zu 200 Franken mehr pro Monat Prämie bezahlen würden. Das Bundesamt für Sozialversicherungen solle aber in der Antwort auf seinen Vorstoss Berechnungsmodelle vorschlagen.
Sozialpolitisch sind solche Forderungen brisant, insbesondere weil damit die Solidarität unter den Generationen geritzt würde. Er wisse dies, sagt Nantermod gegenüber CH Media. Es sei aber eine Tatsache, dass bei den Gesundheitskosten ein Transfer von Jung zu Alt stattfinde. Man könne als Politiker aber nicht viel erreichen, wenn man Kritik scheue.
Ruth Humbel verbrannte sich bereits die Finger
Dass solche Forderungen ein heisses Eisen sind, weiss wohl niemand besser als die frühere Aargauer CVP-Nationalrätin Ruth Humbel (67). Sie scheute sich nicht, regelmässig provokante Forderungen aufzubringen. So hatte die Mitte-Politikerin bereits einmal einen Zuschlag von 50 Franken für Rentner aufgeworfen, weil diese in der Regel finanziell nicht schlecht gestellt sind.
Ebenso hatte Humbel zur Diskussion gebracht, ob Dicke nicht einen höheren Selbstbehalt bezahlen sollen, wenn sie ihren Lebensstil nicht ändern. Mit ihren Vorschlägen löste Humbel regelmässig Empörung aus. Mehrheitsfähig waren sie nie.