Besonders Gefährdete erhalten Corona-Impfung in ein paar Tagen
So werden Risikogruppen gefunden

Swissmedic hat einen ersten Corona-Impfstoff zugelassen. Schon nächste Woche werden die ersten Personen geimpft. Im Fokus stehen die Risikogruppen – doch längst nicht alle leben im Altersheim.
Publiziert: 20.12.2020 um 17:41 Uhr
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Aktualisiert: 30.12.2020 um 15:44 Uhr
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Die Impfdosen sind da und erste Dosen sind zugelassen. Vor allem in den Altersheimen beginnt nun die Impfaktion.
Foto: Keystone

Swissmedic hat einen ersten Corona-Impfstoff von Pizer/Biontech am Samstag zugelassen – im «ersten ordentlichen Verfahren weltweit», wie die Zulassungsbehörde betont. Erste Dosen werden schon in den nächsten Tagen in die Schweiz geliefert werden.

Laut nationaler Impfstrategie kommen zuallererst die Risikogruppen zum Zug, in einem nächsten Schritt soll die Impfung dann dem Gesundheitspersonal zur Verfügung stehen – und wohl frühestens im Frühling kommt dann die breitere Bevölkerung an die Reihe.

Risikogruppen direkt ansprechen

Bei den Risikogruppen, vor allem den über 65-Jährigen, will man nicht warten, bis sich die Impfwilligen selbst melden. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sollen sie direkt angesprochen werden. Ähnlich wie bei der jährlichen Grippeimpfung soll das einerseits via Alters- und Pflegeheime passieren.

Andererseits sind auch die Hausärzte gefragt. Denn Risikogruppen sind längst nicht nur Altersheimbewohner. Neben dem Alter sind es die Vorerkrankungen, die das Virus besonders gefährlich machen können. 97 Prozent aller Corona-Toten hatten mindestens eine davon, am häufigsten sind das Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes. Sie sollen vom Hausarzt auf die Impfmöglichkeit hingewiesen werden.


Über 75-Jährige zuerst?

Vorab ist das allerdings Zukunftsmusik, da die Dosen im Moment noch knapp sind. Bestellt sind zwar drei Millionen Impfungen, doch die erste Lieferung, die in den nächsten Tagen eintreffen soll, sind erst etwa 100'000 Impfdosen. Da pro Person zwei Pieks nötig sind, reicht das für rund 50'000 Personen.

Zum Vergleich: Das BAG rechnet mit etwa 160'000 Personen in Altersheimen, beim Personal da mindestens 126'000 weitere dazu. Den Fall der knappen Versorgungslage ist auch in der Impfstrategie des Bundes berücksichtigt. In diesem Fall soll gestaffelt vorgegangen werden – und zuallererst die über 75-Jährigen geimpft werden. Denn die Orientierung nach dem Alter sei «einfacher umzusetzen und zu kommunizieren.»

Luzern impft bereits ab Mittwoch

Während der offizielle Schweizer Impfstart erst am 4. Januar erfolgt, fangen diverse Kantone schon früher an. Im Fokus stehen vor allem Alters- und Pflegeheime – denn sie verzeichnen etwa die Hälfte aller bekannten Todesfälle. Der Heimverband Curaviva will sowohl den Bewohnern wie auch dem Personal die Impfung empfehlen, wie Direktor Daniel Höchli sagt. Zudem strebe man «eine gemeinsame Empfehlung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände an».

In so manchem Heim werden mobile Equipen zum Impfen vorbeikommen. Hier wäre es, so Höchli, «effizient», wenn Bewohner und Personal im gleichen Zug zu ihrem ersten Pieks kommen. Allerdings liegt es an den Kantonen, wie sie konkret vorgehen. Luzern etwa hat schon angekündigt, bereits am Mittwoch Teams in die Heime zu schicken.

Das BAG selbst will «noch im Dezember» eine Impfkampagne starten. (gbl)

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