Geht es nach Bundespräsident Guy Parmelin (61), sind die Schnelltests bald nicht mehr gratis. Jedenfalls für jene, die sich impfen lassen könnten, aber darauf verzichten.
Gegenüber dem SonntagsBlick sagte Parmelin: «Wenn ich mich nicht impfen lasse, soll dann der geimpfte Steuerzahler meine Tests mitbezahlen? Für mich ist die Antwort klar: Nein.»
Berset will guten Zugang zu Tests
Politiker von links bis jetzt unterstützen diese Idee – zumindest einen Teil der Kosten sollten die Ungeimpften übernehmen finden Parlamentarier von links bis rechts – etwa Flavia Wasserfallen (SP) und Kurt Fluri (FDP).
Gesundheitsminister Alain Berset (48) kann Parmelins Vorschlag allerdings wenig abgewinnen. «Der Zugang zu den Tests muss so einfach wie möglich sein», deshalb würden auch die Kosten übernommen. «Und das scheint mir ziemlich vernünftig», sagte Berset gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Das kommt den Steuerzahler teuer zu stehen. Wie Blick errechnete, kosteten die Gratis-Tests für das Covid-Zertifikat den Bund, der die Kosten übernimmt, allein im Juli 20 Millionen Franken.
Gratis wird es nicht für immer sein
Daher sieht auch Berset ein Ende der Gratis-Tests. Doch zumindest in den nächsten Wochen will er daran festhalten. Weil viele Schweizerinnen und Schweizer aus den Ferien heimkehrten und der Schulstart anstehe. Doch danach müsse man über die Bücher. «Es ist klar: Das wird sich eines Tages ändern», so Berset. Die Frage sei aber, wann.
Am Filmfestival Locarno, wo sich Berset derzeit aufhält, kommt das Corona-Zertifikat zum Einsatz. Ob auf der Piazza Grande oder gestern beim Eröffnungsapéro: Zugang gibts nur mit gültigem QR-Code. Mit dem Covid-Zertifikat sei es fast wie früher, sagte Berset. «Zudem ersetzt es viel härtere Massnahmen wie Schliessungen.» (sf)