Auf einen Blick
- Solothurner Kantonsarzt verlor Job wegen laufendem Strafverfahren im Nachbarkanton Bern
- Bodybuilder und Arzt soll Medikamente verschrieben haben, die gegen das Antidopinggesetz verstossen
- 46-jähriger Mediziner wegen mehrfacher Widerhandlung gegen Sportförderungsgesetz angeklagt
Er war gar nie zur Arbeit erschienen. Denn bereits bevor sein Anstellungsverhältnis begonnen hatte, war der designierte Solothurner Kantonsarzt seinen Job im Frühling 2023 wieder los. Der 46-Jährige war damals als Dr. Pump bekannt geworden. Als er im Januar 2023 angestellt worden war, hatte er dem Solothurner Regierungsrat nichts über ein im Nachbarkanton Bern laufendes Strafverfahren gesagt.
Der Bodybuilder und Arzt soll Medikamente verschrieben haben, die gegen das Antidopinggesetz verstossen. So lautete damals der Vorwurf.
Nun hat die Berner Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen und Anklage erhoben, wie sie Blick auf Anfrage mitteilt. Auch das «Regionaljournal» von SRF hat darüber berichtet. Die Behörde hat den Fall im Dezember ans Regionalgericht Bern-Mittelland überwiesen. Vorgeworfen wird dem Mann die mehrfache Widerhandlung gegen das Sportförderungsgesetz. Als Dr. Pump soll der Mediziner Menschen beraten haben, die ihren Körper stählen wollten. Wann der Prozess stattfindet, ist noch nicht klar. Es sei noch kein Verhandlungstermin angesetzt, teilt das zuständige Gericht Blick mit.
Der Mediziner hatte damals gegenüber Medien argumentiert, Ärzte könnten Probleme erhalten, wenn sie Personen helfen, die beispielsweise aufgrund von Anabolikakonsum Beschwerden hätten. Bis heute ist er in der Prävention aktiv, zu sehen etwa auf der Plattform X. Dort postete der Mann kürzlich eine Tabelle, die zeigt, welche Folgen Medikamente haben, die Menschen zur Selbstoptimierung einsetzen.