1 Monat Ausweisentzug!
Bundesrat will Autoposer härter anpacken

Autoposer sind ein Ärgernis für viele. Nun will der Bundesrat sie härter bestrafen – im Maximum sogar mit einem Ausweisentzug.
Publiziert: 09.12.2022 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2022 um 19:54 Uhr
Ein gelber Lamborghini-Sportwagen auf einem Parkplatz in Zürich. Wer künftig mit seinem Fahrzeug absichtlich grossen Lärm erzeugt, soll härter bestraft werden können. (Themenbild)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER
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Daniel BallmerRedaktor Politik

Schneller, stärker, lauter: Auto-Poser lieben es, ihre leistungsstarken und vor allen lauten Motoren röhren zu lassen. Das ärgert vor allem die Nachbarschaft. Schon länger hat das Thema auch das Bundeshaus erreicht. In den letzten Monaten wurden zahlreiche Vorstösse eingereicht.

Nun will auch der Bundesrat die Schraube anziehen. Autoposer sollen künftig härter bestraft werden. Skeptiker argwöhnen, dass SP-Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga (62) vor ihrem Rücktritt noch rasch einen Pflock einschlagen will.

Fahrausweis ist einen Monat weg – mindestens

Ersttäter sollen lediglich verwarnt werden. Begehen sie aber innert zwei Jahren erneut eine Widerhandlung, droht neu ein Fahrausweisentzug von mindestens einem Monat. Dass durch den Lärm Dritte gefährdet werden, ist dafür nicht nötig.

Der Bund will zudem die gesetzliche Grundlage schaffen, dass er die Kantone finanziell dabei unterstützen kann, mehr Verkehrslärmkontrollen durchzuführen.

Weiter schlägt der Bundesrat ein Verbot von Ersatzschalldämpfern für Fahrzeuge wie Motorräder vor, die zu höheren Geräuschemissionen führen als ursprünglich verbaute Bauteile. Ebenso soll die Zulassung von entsprechend geänderten Fahrzeugen verboten werden.

«Völlig richtig» gegen «völlig übertrieben»

Für Gabriela Suter (49) ist das Massnahmenpaket ein wichtiger Schritt. In der Schweiz seien rund 1,2 Millionen Menschen von übermässigem Strassenlärm betroffen. «Da finde ich es völlig richtig, dass solch unnötiger Lärm verboten und sanktioniert wird», sagt sie. Bussen alleine würden dabei nicht reichen. «Ein Ausweisentzug ist nötig, nur das dürfte solche Autoposer ausbremsen.»

Für «völlig übertrieben» hält dagegen SVP-Nationalrat Walter Wobmann (65) die Vorschläge des Bundesrats – «und ich werde sie auch bekämpfen.» Zwar finde er es ebenfalls daneben, wenn jemand nachts oder innerorts seinen Motor absichtlich möglichst laut aufheulen lässt, stellt der Präsident des Schweizer Motorradverbands klar: «Dagegen aber braucht es keine neuen staatlichen Eingriffe.» Die Polizei könne schon heute gegen Lärmsünder vorgehen. «Nun aber will man im Übereifer gegen ein punktuelles Problem ein Exempel statuieren», findet Wobmann. «Das geht zu weit.»

Lärmige Debatten im Parlament werden garantiert sein.

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