Aussagen zu drei Fällen
Sepp Blatter muss bei Bundesanwaltschaft antanzen

Sepp Blatter, der ehemalige Präsident des Weltfussbalverbands (Fifa), muss bei der Bundesanwaltschaft zu drei Vorwürfen aussagen.
Publiziert: 15.07.2020 um 10:30 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2020 um 10:31 Uhr
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Sepp Blatter soll bei der Bundesanwaltschaft aussagen.
Foto: Keystone

Die Affäre um den Weltfussballverband (Fifa) ist um ein Kapitel reicher: Nach fünf Jahren Funkstille muss jetzt auch der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter (84) vor der Bundesanwaltschaft aussagen, wie die Zeitungen von CH Media schreiben. Zwar wurde Blatter als Beschuldigter geführt, aber dennoch erst einmal befragt – bei der Verfahrenseröffnung vor fünf Jahren.

Grund für die Befragung sind drei Vorwürfe. Erstens wird ihm ungetreue Geschäftsbesorgung und eventuell Veruntreuung vorgeworfen: Zwei Millionen Franken sollen 2011 von der Fifa an den einstigen Spitzenfussballer und Funktionär Michel Platini (65) geflossen sein.

Auch Platini selbst im Visier der BA

Wie die Bundesanwaltschaft (BA) BLICK bestätigte, hat die BA das Strafverfahren im Mai 2020 ausgedehnt, sowohl was die Vorwürfe anbelangt wie auch den Kreis der Beschuldigten. Unter anderem besteht nun auch beim früheren Präsidenten des europäischen Fussballverbands Uefa, Michel Platini, ein Verdacht auf Teilnahme an ungetreuer Geschäftsbesorgung sowie auf Urkundenfälschung.

Zweitens soll Blatter zu einem Darlehen von einer Million Dollar an den Fussballverband von Trinidad und Tobago aussagen (BLICK berichtete).

Am 13. April 2010 wurdee der Betrag dem UBS-Konto der Fifa belastet. Das Geld soll damals als Darlehen geflossen, jedoch nie zurück­gezahlt worden sein. Beim dritten Fall geht es darum, wer die Kosten für einen Flug im Jahr 2007 des Fussballfunktionärs aus Trinidad, Jack Warner (77) beglichen hat. Warner war einst Fifa-Vizepräsident, ist inzwischen für sämtliche Fussball-Engagements gesperrt und wegen Annahme von Schmiergeldern verurteilt worden.

Fifa-Verfahren schon verjährt

Das Verfahren gegen Blatter wird von Staatsanwalt Thomas Hildbrand geführt, wie die CH-Media-Zeitungen weiter schreiben. Warum die Bundesanwaltschaft nach fünf Jahren plötzlich aktiv wird ist unklar. Möglich ist, dass man unbedingt einen erneuten Flop eines Verfahrens verhindern will. Verschiedene Fifa-Fälle sind bereits verjährt. Erst im Mai stellte die Bundesanwaltschaft ein Verfahren gegen Blatter ein, in dem es um Zahlungen an den ehemaligen ­Funktionär Warner ging.

Für Blatter gilt die Unschuldsvermutung. (brb)

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