Insgesamt 16 Wochen können die Eltern eines Neugeborenen der Arbeit fern bleiben. Die Mutter hat dabei Anrecht auf 14 Wochen Mutterschaftsurlaub, die Papizeit beträgt gerade einmal zwei Wochen.
Während die Mutter 87,5 Prozent der Ferientage fürs Baby erhält, muss sich der Vater mit 12,5 Prozent begnügen. Das ist aus Sicht der Jungen Mitte unter der Leitung von Marc Rüdisüli nicht mehr zeitgemäss. Dies sieht die Mehrheit der Bevölkerung genauso. Laut einer Studie des Forschungsinstituts Sotomo stehen 57 Prozent der Bevölkerung einem Ausbau des bezahlten Urlaubs im Falle einer Elternschaft positiv gegenüber, wie Projektpartnerin Sarah Bütikofer in der Medienmitteilung zitiert wird. Dieser Ausbau solle laut den Befragten insbesondere beim Anteil des Vaters stattfinden. Auf mindestens 20 Wochen soll die Elternzeit erhöht werden.
Junge, Frauen und Welsche sind dafür
Im Idealfall sollten die Mütter laut der Befragung sogar 16 Wochen und die Väter 8 Ferienwochen erhalten, was eine Elternzeit von 24 Wochen ergeben würde. Dabei zeigten sich in der Sotomo-Umfrage deutliche Unterschiede zwischen den Bevölkerungsgruppen: Junge, Frauen, höher Gebildete und Personen aus der lateinischen Schweiz sind eher für die Einführung einer Elternzeit.
Wie die Junge Mitte ausführt, macht es jedoch keinen Sinn, eine Elternzeit zu fordern, die weit weg ist vom heutigen Status Quo. Denn erfahrungsgemäss dürfte eine solche Forderung scheitern. Aus diesem Grund schwebt der Jungpartei ein moderater Ausbau mit vier Bedingungen vor.
Die vier Bedingungen der Junge Mitte
- Die Elternzeit beträgt insgesamt mindestens 20 Wochen.
- Der fixe Anteil der Mutter darf nicht kürzer sein als die aktuellen 14 Wochen
Mutterschaftsurlaub. - Der fixe Anteil des Vaters soll mindestens 20 Prozent der gesamten Elternzeit
betragen. - Beide Elternteile sollen Anteile der Elternzeit flexibel beziehen können.
Die Junge Mitte Schweiz zeigt sich überzeugt, dass eine nationale Elternzeit mit flexibler Aufteilung und flexiblem Bezug für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wesentlich ist für die Gleichstellung von Mann und Frau. Eine solche wirke sich positiv auf die Entwicklung des Kindes aus und sei gleichzeitig volkswirtschaftlich sinnvoll.
In verschiedenen Kantonen lancieren die Junge Mitte oder die Mitte-Partei nun entsprechende Standesinitiativen, um die nationale Elternzeit-Regelung auf den Weg bringen.
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