Mitarbeitende des Jugendamts des Kantons Freiburg befinden sich im Streik. Sie fordern eine bessere Personalausstattung. Der Staatsrat bedauert den Streik sehr, wie die Freiburger Regierung mitteilte.
Mehrmals habe das Personal versucht, die zuständigen Behörden zu warnen, dass es überlastet ist, teilte der Freiburger Gewerkschaftsbund (FGB) am Montag mit. Die Forderungen der Angestellten seien nicht gehört worden. Nachdem auch bei der Schlichtungsstelle keine Lösung gefunden werden konnte, habe das Personal beschlossen, in einen Streik zu treten.
Laut FGB hätten die Angestellten zum Ausdruck gebracht, dass sie ihre Arbeit nicht ordnungsgemäss ausführen können, da sie immer mehr Akten zu bearbeiten haben und nicht genügend Personal zur Verfügung steht. Die Erhöhung der Zahl der Arbeitsplätze sei bei weitem nicht ausreichend. Die Gesundheit des Personals und die Sicherheit der betreuten Kinder seien gefährdet.
Grosse Mehrheit streikt laut Gewerkschaften
In einer Pressemitteilung teilte die Freiburger SP mit, dass die im Budget 2024 vorgesehenen Mittel es den Angestellten «absolut nicht ermöglichen», ihre Arbeit angemessen zu erledigen. Die Partei wird in der Session des Grossen Rates, die am Dienstag beginnt, zu diesem Thema sprechen.
Der Staatsrat bedauert das Vorgehen der Streikenden sehr, wie er am Montag mitteilte. Dies zu einem Zeitpunkt, da grosse Anstrengungen zugunsten des Jugendamts unternommen wurden. Das Amt solle 2023 bis 2024 rund 14 neue Stellen erhalten, hiess es.
Der Staatsrat nannte die Anzahl von Streikenden in seiner Mitteilung eine Minderheit. Gewerkschaften hingegen sprachen von einer grossen Mehrheit des Personals.
Staatsrat will Streikende nicht treffen
Weiter wollte sich der Staatsrat am Montag nicht mit dem Personal treffen. Er war der Ansicht, dass ein solches Treffen angesichts der zahlreichen Gespräche, die stattgefunden hatten, zum jetzigen Zeitpunkt keine Lösung bringen würde. Vertretende des Staatsrats und des Jugendamt-Personals trafen sich bereits zweimal zu einer Schlichtungssitzung.
Der Staatsrat verfolge jedoch die Entwicklung der Lage des Amts weiterhin aufmerksam und ergreife gegebenenfalls Massnahmen, entweder wie im Jahr 2023 aufgrund der Entwicklung bestimmter Dossiers oder im Rahmen der nächsten Termine für den Voranschlag, hiess es.
In einer Pressemitteilung bedauerten das Personal des Jugendamtes und der Gewerkschaft VPOD, dass sie sich nicht mit dem für das Dossier zuständige Staatsrat Philippe Demierre treffen konnten. Sie beschlossen, in einem Demonstrationszug bis zur Direktion für Gesundheit und Soziales zu ziehen. (SDA)