Amherds Corona-Hilfspaket funktioniert nicht
Nationalratskommission stärkt Profisport den Rücken

Das Corona-Hilfspaket für den Sport ist in seiner heutigen Form ein Rohrkrepierer. Nun verlangt die zuständige Nationalratskommission vom Bundesrat eine rasche Lösung für die Sicherung des Betriebs der Fussball- und Eishockeyligen.
Publiziert: 14.08.2020 um 17:35 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2020 um 19:44 Uhr
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Mit einem Millionenpaket will der Bundesrat den Schweizer Sport unterstützen, der unter der Corona-Krise besonders leidet.
Foto: Keystone

Es besteht Handlungsbedarf! Der Schweizer Profisport braucht in der Corona-Krise Hilfe. Davon ist eine grosse Mehrheit der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK) überzeugt.

Wie BLICK bereits exklusiv berichtete, verlangt die WBK vom Bundesrat eine rasche Lösung für die Sicherung des Betriebs der Fussball- und Eishockeyligen. Zu diesem Zweck hat die Kommission eine Motion eingereicht.

Solidarhaftung soll gestrichen werden

Der Entscheid fiel mit 18 zu 0 Stimmen bei 7 Enthaltungen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Konkret soll der Bundesrat die Darlehenshaftung für die betroffenen Sportverbände beziehungsweise Sportligen aus der entsprechenden Verordnung streichen. Es könne nicht sein, dass konkurrierende Clubs dafür haften müssen, wenn ein Verein sein Darlehen nicht zurückzahlt.

Zudem sollen Sicherheiten für das Darlehen maximal im Umfang von 35 Prozent der jährlichen Rückzahlungsraten gewährt werden. Weiter sollen die Darlehen auch für Klubs offen sein, die bereits Hilfen im Rahmen der Covid-19-Verordnung in Anspruch genommen haben.

Trotz grosser Not verzichten die Ligen bisher

So gross die Not auch ist: Vom Corona-Rettungspaket von Sportministerin Viola Amherd (58) wollen die Profiligen in Fussball und Eishockey bisher nichts wissen. Viel zu streng sind ihnen die Auflagen. Vor kurzem haben die 20 Clubs der zwei höchsten Fussballligen einstimmig beschlossen, den Darlehensvertrag nicht zu unterschreiben. Auch der Eishockeyverband ist dagegen.

Am Mittwoch hatte der Bundesrat mitgeteilt, dass Grossveranstaltungen ab Anfang Oktober unter strengen Auflagen wieder mit mehr als 1000 Besuchern möglich sein sollen. Die Kantone müssen die Veranstaltungen aber jeweils bewilligen. Der Start der Profiligen im Eishockey und Fussball war ursprünglich bereits für September geplant. (SDA/dba)

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